In unserer Gesellschaft ist der deutliche Trend zu erkennen, dass Liebesbeziehungen immer öfter scheitern.

Laut Statistik ist davon bundesweit jede 3. Eheschließung betroffen.

Was machen die Paare anders, die in einer langen und glücklichen Beziehung leben?

Schon bei der Partnerwahl (in der ersten Verliebtheit) sollte beachtet werden, dass Menschen aufgrund ihrer persönlichen Lebensgeschichte unterschiedliche Vorlieben, Abneigungen, Grundüberzeugungen und Wertesysteme (bewusst sowie unbewusst) entwickelt haben.

Was von Anfang an hinsichtlich der grundlegenden Einstellungen gegensätzlich zwischen Menschen deutlich ist, wird sich in einem späteren alltäglichen Zusammenleben selten von allein regeln – auch wenn viele darauf hoffen. Im Gegenteil: die Unterschiede werden im Alltag einer Beziehung immer deutlicher und sorgen mittel- und langfristig für vielfältigen Konfliktstoff, der sich, falls nicht ausgeräumt, nach und nach zu einer grundlegend ablehnenden Haltung gegenüber dem Anderen verstärken kann.

Unterschiede ziehen einerseits gegenseitig an, sind jedoch andererseits auch ein ernst zu nehmendes Belastungspotenzial für eine Beziehung, wenn mittelfristig keine gegenseitig befriedigenden Lösungen erreicht werden können. Dadurch besteht die Gefahr, dass die (am Anfang begrüßten) Unterschiedlichkeiten zur chronischen Belastung in der Beziehung werden. Kommt dann die Alltagsroutine dazu, driftet die Beziehung nach und nach auseinander.

Unabdingbar für eine über längere Zeit tragfähige Beziehungsgestaltung ist die Entwicklung von effektiven Konfliktlösungsfähigkeiten. Diese müssen allerdings erlernt werden, da die meisten Menschen im Beziehungskonflikt erst mal zu Schuldzuweisungen und Moralisierungen neigen, weil sie das so gelernt haben. Leider ist diese Haltung des Rechthabenwollens nicht lösungsorientiert sondern konfliktverschärfend. Spätenstens in einer Paartherapie wird dies Thema sein.

Soweit muss es allerdings nicht immer kommen. Schon im Vorfeld einer durch einen Paartherapeuten  geführten Unterstützung sollten folgende Gedanken Raum haben, damit Paare sich auch selbst helfen können:

  • Nicht aufgearbeitete Beziehungsmuster aus früheren Beziehungen fließen in der Regel in die neue Beziehung mir ein und belasten diese unnötigerweise
  • Bei allen Beziehungskonflikten gibt es einen eigenen Anteil, für den jeder Betroffene Verantwortung übernehmen muss – das sollte nicht auf den Partner projiziert werden
  • Selbstkritische Reflektion zum Problemgeschehen ist unabdingbar – einseitige Haltungen (z.B. Schuldzuweisungen) führen in eine Negativspirale
  • Beide Beteiligte sind aufgefordert, an der Gestaltung einer erstrebenswerten positiven Zukunft (gemeinsame Ziele und Schritte dahin) mitzuwirken = „Was kann ich tun, um das Problem zu lösen?“
  • Das gemeinsame Ziel / das große Ganze ( die Familie)  sollte bei alltäglichen Streits im Blick bleiben anstatt den Fokus immer wieder auf „den Mangel“ zu lenken
  • Das Bewusstsein zu stärken, dass sich jeder der Beteiligten für diesen Partner (freiwillig) entschieden hat und auch weiterhin entscheidet – diese Entscheidung hat viel mit persönlicher Wertschätzung zu tun
  • Gemeinsame Vereinbarungen sollten eingehalten werden (Zuverlässigkeit) – falls dies schwierig sein sollte, muss eine gemeinsame Alternative gefunden werden
  • Das gemeinsame Investment in eine Beziehung hört nie auf – das ist ähnlich wie im Geschäftsleben
  • Geben und nehmen müssen mittel- und langfristig ausgeglichen sein – jeder sollte das Gefühl haben dass er in der Beziehung vergleichbar so viel nimmt wie er gibt
  • Emotionaler Austausch durch gemeinsame Zeit / Gespräche (auch hinsichtlich Intimität und Sexualität) sind unabdingbar – gerade bei längerwährenden Beziehungen

Dies sollte als ein aktiver Prozess verstanden werden, der gemeinsam reflektiert und gelebt werden will – und das nicht erst kurz vor der Trennung.

Es wird im Alltag nicht immer möglich sein, all diesen Empfehlungen bewusst den erforderlichen Raum zu geben – wichtig ist, sich immer wieder daran zu erinnern, dass gelingende Beziehung auf diesen Faktoren aufbaut.

Spätestens hierdurch können Sie erkennen, dass Ihre Partnerschaft ernsthaft gefährdet ist / Hilfe braucht:
Die alltäglichen negativen Botschaften, die zwischen den Beteiligten ausgetauscht werden, übersteigen Anzahl der positiven Botschaften.

Weitere Infos zum Thema unter http://www.nlp-trainings-tille.de/nlp/blog/tipps-zur-beziehungsklaerung.html