Speziell in der gegenwärtigen Berufswelt  besteht aufgrund geringer Arbeitsplatzangebote und einer  erhöhten Konkurrenz um freie Stellen eine erhöhte Anspannung. Wer sich bewirbt befürchtet, nicht in die engere Auswahl zu kommen, wer einen Arbeitsplatz hat, diesen wieder zu verlieren.

Die Arbeitgeber sind automatisch Nutzniesser dieser Situation und erhöhen die Anforderungen permanent. Zusätzlich gibt es nach wie vor die alltäglichen Probleme und nicht gelösten Konflikte, die die Stress-Situation Arbeitsplatz zusätzlich verstärken.

Die eigentlich positiven Effekte eines Eu-Stresses (Energie frei setzen zu können und den Leben zu dienen) wandeln sich in den schädigenden Diss-Stress. Stressforscher prognostizieren, dass sich das gesellschaftliche Stressproblem in absehbarer Zeit vermutlich nicht entschärfen wird; im Gegenteil es wird vermutet, dass Beschleunigung und Komplexität weiterhin wachsen werden.

Die Einbuße persönlicher Lebensqualität, eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit und daraus zusätzlich entstehende berufliche wie private Konflikte können den Alltag immer schwieriger bewältigbar erscheinen lassen.

Diese permante Belastung führt bei vielen Menschen im Laufe von Monaten zu einer nicht zu unterschätzenden Daueranspannung. Die persönliche Stress-Resilienz in Form einer effektivenStressbewältigung scheint in Zeiten immer schnelleren Wandels und vielfältiger sozialer Spannungen zu einer neuen Schlüsselqualifikation zu werden, um  auf einem erfolgreichen Berufsweg gesund zu bleiben.

Entspannungsverfahren die systematisch angewandt werden
sind eine preiswerte Möglichkeit, die eigene Stressresilienz ohne nachteilige Nebenwirkungen zu verbessern. Sie eignen sich auch sehr gut  als Burnout-Prophylaxe.

Zentraler Punkt aller Entspannungstechniken ist die willentlich bewusste Steuerung der Entspannungsreaktion. Ziel ist damit verbundene vegetative Gesamtumschaltung mit der Verminderung der Sympathikusaktivität (sympathoadrenergen Erregungsbereitschaft) und Zunahme der parasympathischen Aktivität.

In vielen Kursen, die z.B. sich mit Hypnose, Meditation, Yoga, Zen, Atemarbeit, Autogenem Training, Muskelrelaxation nach Jacobsen, Qigong, imaginativen Verfahren, Auto-Suggestions-Techniken, katathymem Bilderleben, Bio-Feedback, Eutonie, Feldenkreis, Psycho-Neuro-Immunologie beschäftigen, ist das wesentliche Ziel, eine Entspannungsreaktion zu ermöglichen.

Gemeinsam ist allen Entspannungsmethoden, dass Wege eingeübt werden, um den stresserzeugenden Strom der Alltagsgedanken zu unterbrechen und innere Freiräume für Gelassenheit zu schaffen. Wer allerdings das tägliche Eigentraining umgeht, wird nur sehr begrenzte Ergebnisse erzielen. Gleichermaßen sollten die äußerlichen Stressoren (soweit möglich) reduziert werden.

Allerdings: Bei den Entspannungsverfahren gibt es keine „Light-Version“ die es ermöglicht, mit wenigen Übungsversuchen, bei gleichbleibenden stressüberfluteten Lebensgewohnheiten und Alltagabläufen, schnelle Erfolge zu erzielen.

Entspannungstraining
sollte nach und nach auch zu einer entsprechenden Lebensveränderung/Lebensgrundhaltung führen. Das unterscheidet Entspannungsverfahren grundlegend von der Einnahme von Psychopharmaka wie z.B. Tranquilizern; dafür allerdings ohne Suchtgefahr und anderen unangenehmen Nebenwirkungen.