Kein Mensch ist immer nur stark und Durchsetzungsfähig. Eine gewisse Zurückhaltung ist auch in vielen sozialen Kontexten durchaus angebracht und macht Menschen sympathisch.
Jeder Mensch wird auch bestimmte Personen kennen, für die er große Bewunderung, großen Respekt hat, was in derer Gegenwart, zu einer gewissen natürlichen Unsicherheit / Schüchternheit bei sich selbst führen kann.
Schwierig wird es jedoch, wenn man sich permanent mit ängstlichen depotenzierenden Gedanken beschäftigt, die die eigene Energie blockieren und reduzieren. Häufig steuern diese inneren Vorstellungen auch die Verhaltensweisen (gehemmt, unsicher, angespannt) des Menschen, weil aus dem Unterbewusstsein diffuse Befürchtungen von Kritik, Blamage, Ablehnung spürbar sind.
Obwohl das Phänomen sich schüchtern zu fühlen in der Regel keine reale Begründung hat, können die Betroffenen rein mit Gedankenkraft nicht gegensteuern. Es ist auch nicht empfehlenswert, gegen diese inneren Empfindungen anzukämpfen oder zu versuchen, sie zu verdrängen.
Dies erhöht in der Regel die Unsicherheit, da sich die belastenden Energien aus dem Unterbewusstsein verstärken (der innere Druck steigt). Das ist ähnlich dem Stotterer, der versucht, mit besonders sorgfältigem Sprechen das Stottern zu besiegen; es wird ihm auf diese Weise kaum gelingen.
Besser ist es, diese selbstunsicheren Empfindungen als Aspekte eines Teils der Persönlichkeit zu betrachten, genauso aber auch andere Teile der Persönlichkeit wahrzunehmen, die z.B. nicht schüchtern sind. So wird auch der ängstliche Mensch Situationen haben, in denen er sich souverän fühlt. Niemand ist ja schließlich immer schüchtern; jeder hat Situationen in denen er anders sein kann: es ist also nur ein Teilaspekt seiner Persönlichkeit.
Im Neuro-Linguistsichen Programmieren gibt es viele Coachingformate, die sich auf die Veränderungsarbeit mit dem inneren Team der Persönlichkeitsanteile bezieht (Schultz von Thun, Arbeit mit dem inneren Team).
Diese Veränderungsformate sind jedoch in der Regel nicht im Eigencoaching/Selbstmanagement anwendbar, vor allem dann, wenn stark einschränkende Prägeerlebnisse Ursache der Schüchternheit sind. Hier ist es empfehlenswert sich an einen erfahrenen Coach zu wenden, der über entsprechende Timelineformate verfügt.
Jeder Einzelne kann jedoch auch ganz praktische Selbstcoachingtipps anwenden. Beginnen Sie am Anfang mit sozial leichten Situationen und erweitern Sie Schritt für Schritt den Anforderungsgrad. Weitere Infos zum Thema finden Sie unter Schüchternheit überwinden.
Es ist bei allen Selbstunsicherheit auslösenden Situationen vor allem ein Aspekt verschlimmernd: man ist in seiner inneren Welt gefangen. Allgemeine Stress-Symptome wie Schweißausbrüche, Zittern, Nervosität sind körperliche Symptome verstärken die innere Not.
Daher der Tipp: lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit in den betreffenden Situationen nach Aussen, auf Ihre Umgebung. Konzentrieren Sie sich auf Ihrem Atem und lassen sie ihn immer ruhiger werden. Beobachten Sie dabei die Umgebung, die anderen Menschen um sich herum, Ihre körperlichen Symptome werden dabei merklich zurückgehen.
Atmen Sie Ihre Anspannung bei jedem Ausatmen einfach von sich weg, stellen Sie sich dabei vor, wie dabei Ihre Muskeln weicher werden, Sie einen besseren Stand bekommen.
Bleiben Sie authentisch und verstellen Sie sich nicht. Hören Sie den anderen Beteiligten zu, stellen Sie Fragen, um ins Gespräch zu finden.
Um in einen ressourcenreichen inneren Zustand zu Kommen und zu bleiben empfiehlt sich die Ankertechnik moment of excellence, die auch ohne Coach angewendet werden kann.