Burnout ist in der ICD 10 (internationale Klassifikation psychischer Störungen) bisher nicht als eigenständige Krankheit verzeichnet sondern nur als den Gesundheitszustand beeinflussender Faktor unter Z 73.0 aufgeführt.
Daher sprechen die Ärzte bei der Diagnosefindung in der Regel von einer Depression. Je mehr der Begriff Burn-Out an Aktualität gewinnt, stellt sich die Frage, wie die differenzialdiagnostische Abgrenzug zu anderen Erkrankungen, speziell den verschiedenen Formen der Depression, dargestellt werden kann. Dies vor allem deshalb, weil die Behandlungsansätze beider Störungsbilder sich gravierend unterscheiden.
Weiterhin ist dabei zu beachten, dass im Rahmen einer Burn-Out Problematik immer auch eine depressive Symptomatik in den Vordergrund tritt, und dadurch nach einer gewissen Zeit manchmal nicht mehr klar hervorgeht, welche Belastung als ursächlich gelten kann. Burn-Out und Depression können sozusagen zusammenwachsen.
Eine eindeutige Abgrenzung wird immer schwieriger, je länger die entsprechenden Belastungen vorliegen. Oft ist dies dann nur noch dem erfahrenen Therapeuten möglich. Eine Therapie sollte aus diesen Gründen möglichst frühzeitig beginnen.
Beide Erkrankungen haben vergleichbare Symptome. In beiden Fällen fühlen die Betroffenen sich erschöpft, ausgelaugt, antriebslos und sind nur noch sehr eingeschränkt in der Lage, die alltäglichen Anforderungen zu bewältigen.
Diagnostsiche Unterschiede zwischen Depressionen und Burn-Out
Bei der Burn-Out Problematik geht in der Regel eine Phase großer Aktivität voraus, es steht meist das extreme Leistungsprinzip (Perfektionist, Leistungsträger) mit überstarken Antreibern im Vordergrund, hierdurch kommt es zu einer chronischen Überschreitung der eigenen Kräfte. Die Betroffenen fühlen eine innere Spannung, manchmal mit Gereiztheit, die sich bis zur Aggression steigern kann. Weitere Informationen zur Erkennung der Burn-Out Erkrankung.
Bei der Depression findet man zu Anfang der Krankheitsgeschichte eher den mangelnden Selbstwert, die biografische Tendenz zur Hilflosigkeit/Hoffnungslosigkeit sowie den problematische Umgang mit alltäglichen Versagenserlebnissen (depressive Persönlichkeit) oder bei den endogenen Ursachen (Neurotransmitterproblematik) einer Depression sogar die auffällige Unabhängigkeit, von äußeren Einflüssen. Emotional zeigt sich bei der endogen begründeten Depression schon frühzeitg das Gefühl einer inneren Leere (Gefühllosigkeit). Diagnostik Depression
Unterschiede der therapeutischen Vorgehensweise bei Depressionen und Burn-Out
Grundlegend kann zum therapeutischen Vorgehen gesagt werden, daß der depressiv Erkrankte vor allem wieder eine Stimmungsaufhellung, Antriebssteigerung erreichen und somit zurück in die Aktivität finden muss, während der Burn-Out Belastete, eher entgegengesetzt, generell mehr Entspannung finden sollte (raus aus der übersteigerten Aktivität) und somit eine Ausbalancierung zwischen beruflicher Anspannung und privater Erholung für sich erreichen kann.
Wichtig zu wissen ist, dass beide Störungsbilder erfolgreich behandelbar sind und bei frühzeitiger Erkennung und entsprechender Therapie eine gute Prognose zur Heilung haben.