Work-Life-Balance ein Begriff, der vermehrt in den Schlagzeilen auftaucht, da durch die veränderten Bedingungen in der Arbeitswelt viele Menschen mehr und mehr großen Stressbelastungen

ausgesetzt sind und die Stresserkrankungen in den letzten Jahren stark zunehmen.

Work-Life-Balance hat das Verhältnis zwischen Arbeit und Privatleben zum Thema; vor dem Hintergrund einer sich dynamisch verändernden Arbeits- und Lebenswelt. Mit steigender Qualifikation nimmt die Arbeitszeit zu. Die Anforderungen steigen. Mobilität ist eine der Hauptanforderungen an den Menschen im 21. Jahrhundert. Sich schnell an neue Bedingungen anzupassen, ohne dabei sein bisheriges Lebensgerüst zum Einsturz zu bringen – das fällt vielen Menschen schwer.

Alles geht immer rascher und schneller. Nur wer alle Ansprüchen genügt, scheint wirklich genug zu tun. Gerade in Deutschland wird dem Beruf und dem lieben Geld viel Raum gegeben. Der Mythos, dass „Berufserfolg gleich Lebenserfolg“ ist, hat sich als genauso falsch erwiesen wie die Parole: „Das hole ich später nach“. Der Erfolg im Job ist nur das Dach des Lebenshauses. Stimmen die Grundverhältnisse nicht, also Familie und Gesundheit, kann man auch nicht im Beruf erfolgreich sein. „Das Haus bricht zusammen, wenn die Basis nicht stimmt. Niemand kann geben, was er nicht hat. Im Umgang mit unseren ganz persönlichen Ressourcen tritt diese einfache und kleine Weisheit schnell in den Hintergrund.

Nur wenn das Gefüge aus Leben und Arbeit, das Dreieck aus Zeit, Geld und Gesundheit ausbalanciert ist, kann der Mensch den Anforderungen des Kommunikationszeitalters mit Energie und Lebensfreude begegnen. Der Begriff Work-Life-Balance ist aus amerikanischen Führungsetagen nicht mehr wegzudenken.

Arbeitnehmer in Europa geben der Arbeit unterschiedlich viel Raum in ihrem Leben. Zwar sind die Arbeitszeiten sowohl rechtlich wie auch tariflich festgelegt. Die reellen Arbeitszeiten weichen jedoch mehr oder weniger stark davon ab. Mit 43,3 Stunden pro Woche ist Großbritannien die arbeitswütigste Nation. Am wenigsten arbeiten die Niederländer – nur 30,1 Stunden pro Woche im Durchschnitt. In den skandinavischen Ländern gibt es eine höhere Präferenz von Freizeit: Mehr Arbeitnehmer verkürzen ihre Arbeitszeit auf bis zu 30 Stunden pro Woche, ohne dass es aus familiären Gründen nötig wäre. Die Niederlande, Dänemark, Schweden und Norwegen haben die höchste Teilzeitquote in der EU.

In Deutschland herrscht immer noch ein Schwarz-Weiß-Denken. Job oder Privatleben – eines geht nur. Meist ist der Verzicht auf ein Privatleben die Opfergabe für eine schnelle Karriere im Beruf. Das betrifft nicht allein die Führungselite, sondern zieht sich durch alle Schichten. Die Angst vor Job- oder Umsatzverlust beherrscht das Denken in unserer gegenwärtigen Gesellschaft. Doch Angst ist ein schlechter Berater.

Berufserfolg = Lebenserfolg? Ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen den Faktoren Arbeit und Regeneration ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden und ihrer Familien von großer Bedeutung. Wie das optimale Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit aussieht, ist jedoch eine Frage der individuellen Lebensweise und der persönlichen Interessen. Jeder Mensch setzt hier die Prioritäten anders.

Dennoch liegt die Verantwortung für eine gesunde Work-Life-Balance nicht allein bei den Mitarbeitenden. Auch die Firmenkultur beeinflusst sie durch ihre Anstellungsbedingungen, Zielsetzungen und Arbeitsprozesse. Unternehmen werden umdenken müssen. Flexiblere Berufs- und Arbeits-Modelle sind nötig. Die Unternehmen sind in der Verantwortung, ihre Mitarbeiter bei der Bewältigung des komplexer werdenden Lebens zu unterstützen.

Work-Life-Balance – das neue Gleichgewicht von Leben und Arbeit

Bringen Sie Balance in Ihr Leben. Work-Life-Balance bedeutet Veränderung der Gewohnheiten. Dies erfordert häufig die Unterstützung durch einen externen Berater (Coach). Die Veränderungsimpulse können z.B. darin bestehen, Coachingteilnehmer in ein für sie unbekanntes Terrain zu führen, Motivation zur Veränderung aufzubauen, lösungsorientiertes Denken zu vermitteln, Anstöße für einen Perspektivenwechsel zu geben.
Work-Life-Balance ist in erster Linie die Eigenleistung eines jeden Menschen, aus verkrusteten Strukturen auszubrechen, bisherige Lebensführungsstrategien zu überdenken. Von Imaginationstechniken und Rollenspiel bis hin zu realen Veränderungsschritten – die Kombination der Trainingsinhalte richtet sich nach den Personen, die diese in Anspruch nehmen.

Verwirklichung der Lebensbalance
Wer mehr Zeit für seine Gesundheit, für sich oder seine Familie verwenden will, muss seine Gewohnheiten verändern, und das Schritt für Schritt. Die Situation wird sich nicht über Nacht ändern, die neue Richtung sollte aber stimmen:

  • Nur eine Sache auf einmal verändern (realistisch bleiben).
  • Machen Sie sich den Anfang so leicht wie möglich. (Wer mit dem Joggen anfangen will, muss ja nicht gleich mit einer halben Stunde pro Tag anfangen. Zehn Minuten zum Angewöhnen reichen auch.)
  • Beziehen Sie wichtige Familienangehörige und Ihnen vertraute Menschen als Feedbackgeber in diesen Veränderungsprozess mit ein.
  • Reflektieren Sie regelmäßig die erreichten Schritte, erkennen Sie Rückfälle in alte Muster
  • Korrigieren Sie eventuelle Abweichungen von Ihrem neuen Ziel schnellstmöglich

Krankheiten, Stress und Überforderung (Burn-Out) sind Resultate unausgeglichener Lebensweise. Das Balance-Halten ist ein immerwährender Prozess: Nach Zeiten, in denen der Beruf vorrangig war, muss man „immer wieder für die Balance sorgen“. Freude, Spaß und Entspanntheit stellen sich dann im Arbeitsalltag ein, wenn das Verhältnis von Herausforderung und eigenen Fähigkeiten ausgeglichen ist.“ Ziel ist, „sich immer neu fordern, sich aber nicht überfordern“.

Refrain eines Chansons von Friedrich Hollaender: „Wenn ick mal tot bin, mach ick, wat ick will!“

Im Falle einer Burn-Out Erkrankung ist eine medizinische Behandlung unumgänglich. Soweit sollten Sie es nicht kommen lassen. Eine der wenigen Freiheiten, die wir im Leben haben, ist die die Gestaltung unserer Realtität, der Dinge, die uns widerfahren. Diese Verantwortung kann nur von jedem selbst übernommen werden, sie ist nicht delegierbar.