Der britische Anthropologe Gregory Bateson wird als geistiger Mitvater des neuro-linguistischenPprogrammierens (Wurzeln des NLP) verstanden.
Bekanntestes Modell sowie eigenständiges Übungsformat von G. Bateson sind die 5 Lernebenen. Bateson unterscheidet dabei vier (bzw. fünf) logische Kategorien von Lernen:
Lernen 0 ist die einfachste Art des Lernens, z.B. eine stereotype Reaktion: Ich „lerne“ aufzustehen, wenn morgens der Wecker klingelt.
Lernen I ist etwas komplizierter. Eine Person „lernt“, auf einen Reiz auf eine neue Weise zu reagieren, – ein neuer Anker wird wirksam. Im Beispiel „Wecker klingelt“ : Ich reagiere nicht mehr mit aufstehen, sondern mit etwas Anderem (z.B. drehe mich auf die andere Seite).
Lernen II wird auch als Lernen-lernen bezeichnet; ein Meta-Lernen über Lernen I. Eine Person „lernt“ z.B. verschiedene konditionierte Reaktionen (=Lernen I) und entwickelt daraus Theorien über Menschen allgemein und über sich selbst(=LernenII). Diese Theorien fassen viele Erfahrungen von Lernen I zusammen und interpretieren sie in einer verallgemeinerten Weise. Lernen II ist somit eine Interpretation von Lernen I. Lernen II ist ein Phänomen höherer logischer Ordnung als Lernen I. Dieses Lernen hat wiederum Rückwirkungen auf Lernen I. Lernen II hat mit der Entwicklung von Modellen und Glaubenssätzen zu tun.
Beim Lernen III werden grundlegende Vorannahmen in Frage gestellt, auf denen Lernen II beruht, z.B. Modelle über den Menschen und das eigene Ich (Infragestellung des Selbst). Lernen III ist ein umfassendes Lernen. Es modifiziert das Ich, d.h.die personale Identität der lernenden Person.
Lernen IV wäre Veränderung im Lernen III, kommt aber vermutlich bei keinem ausgewachsenen lebenden Organismus auf dieser Erde vor. Hierunter ist evolutionäres Lernen zu verstehen.
Prozess der Veränderung unter dem Aspekt unterschiedlicher Veränderungsschritte nach den Lernebenen 0 – 4.
Übung: Der Veränderungsprozess nach Bateson
1. Lernen 0 = altes Muster, Problemsituation (keine Wahlfreiheit = limitiert)
„Was machst Du hier? Wie machst Du es?“
Ausdrucksverhalten, Sprache, Haltung, Atmung etc. wahrnehmen
2. Lernen 1 = Anweisung von Verhaltenskorrektur (Unterbrechung des alten Musters mit neuem Muster)
Wie Moment of Excellence:
Z.B. anderer Kontext, anderes Geschehen mit Ressourcenverfügbarkeit erinnern:
Ausdrucksverhalten, Sprache, Haltung, Atmung etc. wahrnehmen
„Was machst Du hier? Wie machst Du es?“
Unterschiede zu 1 = Lernen 0 kalibrieren und auf die Problemsituation anwenden:
„Was passiert in der Problemsituation, wenn Du A, B,C etc…..veränderst?“
3. Lernen 2 = Coaching des Glaubenssatzes in der Meta-Position (Selbstreflexion)
„Was musst Du glauben, um die Verhaltensweisen aus der Ressourcesituation auch in der Problemsituation anwenden zu können?“ „Was würde passieren, wenn Du diesen GS in der Problemsituation zur Verfügung hättest?“
4. Lernen 3 = Ressourcenmodellierung aus anderer Identität. Suche nach Mentor (z.B. Jesus) oder Tiermetapher (Tiger) etc. „Wie würde sich Dein Mentor, Dein Modell in dieser Situation verhalten?“ „Was kannst Du hier von ihm lernen?“
5. Lernen 4 =Einbeziehung von Möglichkeiten des Evolutionsprozesses (Resonanz mit allen Möglichkeiten des Planeten, des Universums = Ort der inneren Stille, ausserhalb der Logik).
„Verbinde Dich mit Deinem Unbewussten und stelle Kontakt her mit dem kollektiven Unbewussten (aller Götter, Menschen, Tiere, Pflanzen, Mineralien) und öffne Dich für eine Antwort.“ „Ankere hierzu ein Bild, Symbol, Farbe, Geräusch, Stimme, Gefühl
6. Führe den Klienten, der den Anker hält von Lernen 4 über alle Stufen zurück (Lernen 4,3,2,1) bis zur Problemsituation und suggeriere ihm die auf jeder Stufe gefundenen Lösungen im Hypnotalk. In der Problemsituation (Lernen 0) angekommen fasse noch einmal alle Lösungseinsichten für den Klienten zusammen
7. Abschlussfrage an den Klienten:
„Was sind Deine Einsichten? Welche Möglichkeiten öffnen sich für Dich? Was lernst Du hier für Dich und Dein Leben?“