Alle Menschen formen im Laufe ihres Lebens ihr Modell von der Welt. Zur Unterstützung dieser Modellbildung dienen
Glaubenssätze (Überzeugungen, Paradigmen), d.h. subjektive Interpretationen von Erfahrung. Es gibt Glaubenssätze über Ursachen, Bedeutungen und Begrenzungen.
Sie können sich auf ein bestimmtes persönliches Verhalten, auf die eigenen Fähigkeiten, Werte, auf die Identität und Zugehörigkeit, sowie auf die Welt im Allgemeinen beziehen.
Glaubenssätze stabilisieren unser Modell von der Welt und sagen uns, was Sinn macht und was nicht. Unser Glauben bestimmt unsere Reaktionsweisen und tendiert dazu, sich wie eine selbst erfüllende Prophezeiung immer wieder zu bestätigen.
Glauben wirkt wie ein Wahrnehmungsfilter, der nur bestimmte Informationen als Grundlage für eine Entscheidung zulässt. Um etwas tun zu können, muss man vorher glauben, dass es möglich ist und dass man selbst dazu in der Lage ist, andernfalls probiert man etwas erst gar nicht.
Wichtig ist, zu erkennen, welche Konsequenzen ein Glaubenssatz für denjenigen hat, der an ihn glaubt, ob er ihm in seinem Leben dienlich oder hinderlich ist. Die am schwierigsten zu erkennenden Glaubenssätze sind die, die uns unbewusst beherrschen. Da sie außerhalb unserer Wahrnehmung sind, sind sie uns selbstverständlich und werden von uns nicht hinterfragt bzw. in Zweifel gezogen.
Arten von Glaubenssätzen:
1. Glaubenssatz in Bezug auf Ursachen (Ursache-Wirkungs-Verknüpfung) „Ich habe mich erkältet, weil ich ohne Mantel spazieren war.“
2. Glaubenssätze in Bezug auf Zugehörigkeit (einem Ereignis wird eine soziale Bedeutung zugeordnet) „Wenn ich Fehler mache, werde ich nicht mehr gemocht.“
3. Glaubenssätze in Bezug auf Identität (Generalisierung auf die eigene Person) „Ich bin nicht liebenswert.“
Im Coaching und der Psychotherapie werden Glaubensätze verändert, um dadurch, zusammen mit dem Klienten, ressourcenreiche Gedanken (Kognitionen) für die Erreichung seiner Wünsche und Ziele zu entwickeln.