Metaprogramme: Ein wichtiger Schlüssel zum Verständnis von menschlichem Handeln: Jeder Mensch orientiert sich in der Welt mittels
seiner subjektiven Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsmuster. Diese gewohnheitsmäßigen, häufig unbewussten Abläufe wurden im NLP klassifiziert und in die sogenannten Metaprogramme unterteilt.
Metaprogramme bilden das innere Ordnungs-System eines Menschen, welches darüber entscheidet, welchen Dingen wir im Leben Aufmerksamkeit schenken, was uns motiviert oder abstößt.
Das Wissen um die Metaprogramme einer Person kann helfen:
- Tiefen Rapport herzustellen
- Ihr Verhalten abzuschätzen
- Ihre Stärken und Schwächen zu erkennen
- Ihre Motivation zu wecken
- Sie von etwas zu überzeugen.
Wenn Du das Metaprogramm, welches Dein Gegenüber vorzugsweise nutzt, in Deine Antworten, Fragen, Vorträge und Präsentationen einbeziehst, wirst Du beim Gegenüber mehr Aufmerksamkeit und Interesse wecken, ihn eher überzeugen können, schneller Übereinkünfte herstellen, weil Du einfach seine gewohnte Art, Informationen aufzunehmen, zu denken und Entscheidungen zu treffen, widerspiegelst.
Verschiedene unterschiedliche Metaprogramm-Muster:
1. Richtungs- und Gründe-Programm, (Suchen – Möglichkeit / Vermeiden – Notwendigkeit). Diese Ausrichtung entscheidet darüber ob ein Mensch zu einer Handlung eher motivierbar ist, wenn eine Gefahr droht (Vermeidungsmotivation) oder sich eine Möglichkeit bietet (Zielerreichungsmotivation).
2. Programm Referenzrahmen, (Innenorientierung / Außenorientierung). Der Referenzrahmen hat etwas damit zu tun, wie die Menschen zu ihrer inneren Überzeugung gelangen. Wissen Sie es selbst oder brauchen Sie Ratschläge und Empfehlungen von anderen?
3. Chunk-Größe-Programm, (Spezifische Informationen / allgemeine Informationen). Dieses Programm zeigt an, wie Menschen Informationen, die sie bekommen, am besten verarbeiten können. Entweder brauchen sie erst Details, und danach den Überblick oder umgekehrt.
4. Beziehungsprogramm, (Gleichheit / Unterschied). Dieses Programm wird auch „Übereinstimmung / nicht Übereinstimmung“ genannt, was darauf hinweist, dass es um den Prozess geht, wie Menschen auf Bekanntes bzw. Neues reagieren.
5. Überzeugungs-Programm. Das Überzeugungs-Programm ist das Programm, das bestimmt, was jemand braucht um überzeugt zu sein, dass etwas wahr ist. Wie (Repräsentations-System) und wie oft muss jemand etwas Sehen/Hören/Spüren bevor er überzeugt ist?
6. Das Regeln-Strukturen-Programm ermöglicht es, zu bestimmen bzw. vorauszusagen, ob eine bestimmte Person weiß, was sie für sich selbst tun kann und auch, was andere für sich tun können, sowie ob sie willig und in der Lage ist, das anderen auch zu sagen.
7. Aktivitäts-Programm. Es wird unterschieden:
a) proaktives Programm: diese wollen etwas auf die Beine stellen, etwas zum laufen bringen.
b) Reaktives Programm: Diese Menschen lassen den Dingen eher ihren Lauf, anstatt sie in Gang zu setzen.
8. Arbeitsstil-Programm: Deses Programm sagt etwas über das Verhältnis des Einzelnen zur Gruppe aus. Man unterscheidet: a) Arbeitsstil „Unabhängig“ , b) Arbeitsstil „Team“ .
9. Primäres-Interesse-Programm: das Primäres-Interesse-Programm regelt das primäre Interesse in einer bestimmten Situation, z.B. ist eine person typischerweise primär an Menschen, Plätzen, Dingen, Aktivitäten oder Informationen interessiert.
10. Stress-Antwort-Programm: Hier wird ermittelt, on eine Person in Stress-Situationen eher in Denk- oder Fühlprozesse geht.
11. Zeitspeicher und Zeitorientierungs-/Zeitzugangs-Programm
Welche Zeitverarbeitung (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft) bevorzugt jemand in seinem Weltmodell.
a) Vergangenheit, b) Gegenwart, c) Zukunft, d) Atemporal.
12. Programm Aufmerksamkeits-Richtung:
a) Aufmerksamkeits-Richtung: Sortieren nach Selbst und Anderen
b) Aufmerksamkeits-Richtung Sortieren nach Anderen.
c) Aufmerksamkeitsrichtung Sortieren nach Selbst
13. Ziel-Programm: hier geht es darum, festzustellen, ob der andere bei seinen Zielen nach Perfektion oder nach Optimierung strebt.
14. Vergleichs-Programm: a) Quantitativ (Zahlen), b) Qualitativ (Gefühl gut / schlecht), c) Art des Vergleichs (sich mit sich Selbst, sich mit Anderen).
15. Wissens-Programm: Wie nimmt eine Person bevorzugt Wiisen auf? Durch a) Begriffe/Konzepte, b) Vorführung,
c) Erfahrung, d) Autorität.
16. Erfüllungs-Programm: Wo liegen die Stärken einer Person? In der a) Startphase, b) Mittelphase, c)Endphase
17. Vollständigkeits-Programm: Bevorzugt ein Mensch eher a) vollständige Informationen (geschlossene Loops), b) mehrere nicht abgeschlossene Prozesse (offene Loops)
18. Vorgehensweise: optional versus prozedural. Optional orientierte Menschen brauchen Alternativen um motiviert auf eine Sache zugehen zu können, ihre Stärken liegen darin, etwas neues zu entwickeln. Prozedural orientierte Menschen fühlen sich wohl, wenn sie vorgegebene Regnl haben , nach denen sie sich richten können. .
Allgemeine Bemerkungen zu den Meta-Programmen:
In der NLP-Literatur findet man abweichende Darstellungen zur Vollständigkeit der Metaprogramme.
Menschen neigen dazu in bestimmten Stress- oder Problemsituationen bestimmte Metaprogramme ausschließlich zu nutzen, was die Gefahr in sich birgt, nicht die optimalen Lösungsressourcen zu aktivieren.
Alle Programme sind wichtig, wenn es darum geht, Menschen zu motivieren, bzw. Profile für bestimmte Tätigkeiten zu entwickeln. Dabei muss man allerdings sehr sorgfältig vorgehen.
Beispiel für Businessanwendung:
Man könnte sich denken, dass ein guter Verkäufer folgende Meta-Programme haben sollte:
- Auf etwas zugehen
- Interne Referenz
- Proaktiv
- Sortiert nach Möglichkeiten
- Sortiert nach Anderen
Dies ist nun gleichzeitig auch ein typisches Unternehmerprofil. Problem: dieser Mitarbeiter wird nicht leicht für Routineaufgaben zu gewinnen sein, evtl. schwer zu führen sein, außer es besteht schon vorher eine sehr gute Beziehung.
Ein weiterer Aspekt der Metaprogramm-Arbeit besteht darin bei Konflikten zwischen Menschen zu berücksichtigen, dass oft verschiedenen Metaprogramme wegen ihrer Gegensätzlichkeit häufig Anlass zu heftigen Auseinandersetzungen werden können (so z.B. der Detailbezug des Buchhalters im Unterschied zum kreativ globalen Blickwinkel des Marketingspezialisten).
Übung Metaprogramme in der Sprache entdecken:
Identifiziere die wesentlichen Meta-Programme in den folgenden Aussagen.
Aussage A.
Bei meiner Entscheidung für diesen Arbeitsplatz ist es in meinem Alter wichtig, dass ich nicht mehr auf die Straße gesetzt werden kann. Das passiert jetzt vielen Menschen. Was kann man denn dann noch machen? Schon mein Vater sagte: „Suche Dir eine Stelle als Beamter!“ Auch wenn dieser Arbeitsplatz nicht die volle Entfaltung bietet, war diese Entscheidung für mich einfach notwendig. Ich muss einfach so handeln. Solche Entscheidungen haben sich in Krisenzeiten immer bewährt. Am liebsten habe ich, wenn man mir in meinem Beruf sagt, was ich ma-chen soll und wann etwas falsch oder richtig ist.
Aussage B.
Wir müssen unbedingt die Erfahrungen berücksichtigen, die andere mit diesem Verfahren gemacht haben. Die Ergebnisse waren durchweg unbefriedigend. Wir dürfen diesen Fehler nicht einfach wiederholen. Noch haben wir nicht ausreichend mit dieser Methode gearbeitet, um sicher sein zu können, dass unser Unternehmen damit wirklich Erfolg haben kann. Auch unsere Mitarbeiter sind noch nicht genügend ausgebildet, um diese Technik wirklich beherrschen zu können. Wir sollten außerdem bei alldem beachten, dass wir eine sehr große Verantwortung gegenüber unserer Kundschaft haben. Der Mensch sollte bei allem, was wir entscheiden, im Mittelpunkt stehen.