Als Milton- Modell bezeichnet man ein Sprachmuster, daß aufgrund vieler Tilgungen, Generalisierungen
In gewisser Weise kann das das Milton-Modell als die Umkehrung des Meta – Modells angesehen werden. Das Meta-Modell ist eine Fragetechnik, die es erlaubt, die Rede des anderen so zu hinterfragen, dass die Tilgungs-, Generalisierungs- und Verzerrungsprozesse rückgängig gemacht werden. Insofern ist das Meta-Modell auf Konkretheit und Details hin orientiert.
Das Milton-Modell hingegen bleibt auf kunstvolle Weise vage und unbestimmt; es erlaubt dennoch, den inneren Prozess des Partners zu begleiten und auch zu steuern.
Je mehr allgemein gehaltene und unspezifische Ausdrücke vom Sprecher verwendet werden, desto mehr Raum gibt er dem andern, sich die eigene spezifische Bedeutung zu suchen.
Wir lenken damit die Wahrnehmung nach innen (transderivationale Suche). Vor allem Verzerrungen wirken sehr stark hypnotisierend.
Im Rahmen der Practitioner-Ausbildung setzen wir die Redewendungen des Milton-Modells vor allem ein, um den Kontakt mit dem Unbewussten des Gegenübers auszudehnen, um unbewusste Ressourcen zugänglich zu machen. (z.B. bei der Integration neuer Verhaltensweisen und vor allem bei den Techniken des Reframing und des Re-Imprints.)
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit ist die Eigenanwendung (Autosuggestion), um sich selbst in sehr entspannte innere Zustände zu versetzen oder seine eigenen Ziele und Pläne für die Zukunft autosuggestiv zu verstärken.
Suggestive Sprachmuster lösen beim Hörer Trance-ähnliche Zustände aus. Die Gehirnwellenmuster verändern sich von dem Beta-Zustand (Wachzustand) in den Alpha-Zustand (Entspannungszustand). Der Alpha-Zustand wird in vielen Bereichen genutzt, z. B. im Kreativitätstraining, im Erlernen von Sprachen und zur Vermeidung von Stressphänomenen.