Jeder Mensch entwickelt, speziell in der Kindheit, eine innerseelische Landschaft, die die Beziehung zu den
nahestehenden Personen abbildet ( z. B. “ mein Vater steht hinter mir“, “ X steht zwischen uns“). Diese inneren Abbildungen betreffend die Herkunftsfamilie haben häufig z.B. aufgrund nicht gelöster Eltern-Kind-Konflikte oder anderer Familienprobleme Schaden gelitten. Diese inneren Loyalitätskonstrukte sind meist stark problemorientiert und binden seelisch sehr viel Lebensenergie, die in der Realität des gegenwärtigen Leben dann fehlt.
In Verbindung mit der Arbeit im Rahmen von Familienaufstellungen wurden Interventionstechniken zur Lösung von familiären Beziehungsthemen unter den Ansatz des inneren Panoramas entwickelt.
Folgende Familienpanorama-Muster sollen helfen Anhaltspunkte zu geben, wo Veränderung einsetzen soll:
Negative Haltungen: Familienmitglieder, die gehasst, nicht gemocht, gemieden, nicht ernstgenommen oder nicht respektiert werden, sind die ersten, die die Ressourcen bekommen, die ihnen zu fehlen scheinen.
Leere Plätze: Die Köpfe und Gesichter von Familienmitgliedern können auf leere Plätze gerichtet sein. Dies ist oft ein wichtiges Zeichen dafür, dass eine wichtige Person fehlt. Diese Person sollte ihren zugehörigen Platz im System einnehmen können.
Doppelte Repräsentation: Wenn ein Familienmitglied an mehreren Stellen vorkommt (unterschiedliche Aspekte einer Person z.B. der liebende Vater / der strafende Vater) deutet das auf eine konflikthafte Beziehung hin. Die gegensätzlichen Aspekte sollten integriert werden.
Gemeinsame Orte: Wenn Orte im momentanen Familienpanorama, die früher von signifikanten Anderen in der Kindheitsfamilie (Eltern, Großeltern, Brüder, Schwestern) eingenommen wurden, jetzt von neuen (Ehepartner oder Kinder) eingenommen werden, besteht die Gefahr der Identifikation. Hier sollte Trennung und Klärung erfolgen, da keiner den anderen ersetzen kann, ohne dass erneute Probleme verursacht werden.
Unveränderte Positionen: Eltern oder Verwandte, die dieselbe Position in der aktuellen und in der Kindheitsfamilie haben, müssen verschoben werden. Diese Verschiebung bringt sie aus der Mitte der Familienanordnung an den zeitgemäß adäquaten Platz.
Grenzüberschreitung: Bei Selbstbildern, die signifikant anderen ähneln, sollte geklärt werden, ob sie zum Selbst, zu Anderen oder zu Verstorbenen gehören. Die Repräsentation von derzeit lebenden Familienmitgliedern, die so aussehen, wie verstorbene Familienmitglieder, können eine Verwirrung darüber anzeigen, ob der Person im sozialen oder spirituellen Bereich ein Platz gegeben werden soll.
Schwaches Selbst: Selbstbilder, die klein, undeutlich und sehr weit weg sind, sollten in Richtung Selbst gezogen werden. Mehrere Selbstbilder können innere Konflikte anzeigen, die gelöst werden sollten.
Fortgehende Familienmitglieder: Die Blickrichtung kann auch darauf hinweisen, dass ein Familienmitglied nicht mehr zum System gehören will. Es ist zu prüfen, ob dieses Mitglied der Familie freigelassen werden kann.
Der Platz des Ehepartners: Ehepartner werden normalerweise im Bereich einer Armlänge lokalisiert. Partner, die sehr nah oder genau vor dem Klienten sind, sollten zur Seite bewegt werden. Wenn Partner weit weg wahrgenommen werden, deutet dies daraufhin, dass die Beziehung stark gefährdet ist.
Einsam: Familienmitglieder, die weit von den anderen entfernt, einsam dastehen, müssen dichter herangebracht werden.
Anordnung im Uhrzeigersinn: Der Mann steht rechts von der Frau, die Kinder folgen einander in der Reihenfolge ihrer Geburt. Wenn Kinder das Elternhaus verlassen, drehen sie der Familie den Rücken zu und schauen in den offenen Raum.
Autoritätsprobleme: Wenn jemand die ganze Menschheit über sich seht, sollte dies verändert werden. Ebenso beim umgekehrten Fall -alle Menschen sind unter ihm- ist eine Intervention nötig. Familienmitglieder, zu denen man aufblicken muss sollten auf gleiche Augenhöhe gebracht werden.