Die systemische Aufstellungsarbeit basierend auf Virginia Satir, Watzlawik, Bateson, Hellinger, Moreno, ist eine wichtige Ergänzung in der Arbeit mit der Zeitline (Timeline), Prägeerlebnissen und Lebensabschnitten.

Viele Prägeerlebnisse sind unter Mitwirkung von Familienangehörigen entstanden. Die Familie als eine systemische Einheit zu akzeptieren heißt, mit der Familie so zu arbeiten, als wäre sie ein lebendiger Organismus, wobei jedes Mitglied ein essentieller Teil, eine Ressource und deswegen entscheidend für den Ausdruck und das Verhalten des ganzen systemischen Organismus ist.

Hintergrund der systemischen Arbeit:

Menschen internalisieren alle Mitglieder ihrer Familie. Die Internalisierungen werden zu Teilpersönlichkeiten. Der Ort, wo wir bestimmte soziale Einheiten in unserem sozialen Panorama sehen, zeigt die Beziehung, die wir zu diesen Teilen unserer Persönlichkeit haben. Die Gefahr von systemischer Verstrickung und Identifikation mit dem Schicksal von Familienangehörigen kann auf das eigene Leben durchschlagen.

Grundlegende Fragen vor einer Familienaufstellung:

  • In welches soziale Panorama wurde ich hineingeboren?
  • Durch wen oder was vollzog sich meine Prägung? Wie stehe/fühle ich heute zu diesen Personen?
  • Welche schweren Schicksale (früher Tod, Trennung, Krankheit, Ausschlüsse) wirken in meinem Familiensystem?

 

Ziele der Arbeit mit Familienaufstellungen:

Im Vordergrund steht die Suche nach dysfunktionalen Interaktionsmustern. Die Lösung bezieht sich auf eine Verbesserung der verinnerlichten Bilder (interne Repräsentation) der Familienmitglieder (auch zueinander) durch den Klienten.

Generelle Unterschiede der Anwendung im Bereich der neurolinguistischen Psychotherapie zur Hellinger-Vorgehensweise

Der Klient wird generell mehr an der Lösung beteiligt. D.h. im Einzelnen:

  • Die Visualisierung des sozialen Panoramas erfolgt ohne Stellvertreter z.B. mit Bodenankern, Stühlen, in der Vorstellung des Klienten.
  • Der Therapeut ersetzt die fehlenden Stellvertreter durch die kataleptische Hand (als Resonanzfläche) und spricht die jeweiligen Sätze der relevanten Gegenüber z.B. „Höre, wie Dein Vater sagt: Du bist mein Sohn und ich bin Dein Vater…..“
  • Der Klient wechselt nacheinander in alle Rollen der Beteiligten und schaut aus derer Augen auf sich selbst (Pos. 1,2,3)
  • Aus der Meta-Position werden die einzelnen Arbeitsschritte reflektiert
  • Der Fokus der Arbeit liegt hauptsächlich in der Ressourcenversorgung des jüngeren Selbst (Stützung des inneren Kindes)
  • Die Ablösesätze und -Rituale werden zusammen mit dem Klienten (aus seinem Weltmodell) entwickelt und nicht wie bei Hellinger dogmatisch vorgegeben
  • Der Transfer von Ressourcen kann auch vom Selbst zu den anderen Beteiligten erfolgen z.B.: Was hätte Dein Vater damals gebraucht? (Reimprint). Hellinger Vorgehensweise eher: Akzeptiere was ist.
  • Der Klient macht den Ökocheck (z.B. durch den Wechsel der Wahrnehmungspositionen) um unerwünschte Nebenwirkungen zu überprüfen. Hellinger vertraut dahingegen der Ordnung und den Stellvertretern.
  • Die Einbeziehung der Timeline mit Gegenwart und Zukunft (Future Pace) soll Entwicklungsschritte aufzeigen. Hellinger bezieht sich überwiegend auf das neue Wirkbild in der Vergangenheit
  • Das Ergebnis der Arbeit (der therapeutische Effekt) wird getestet, mit dem Klienten besprochen und evtl. nachgebessert (Reframing). Hellinger ist der Auffassung, dass dies die Kraft der Arbeit eher reduziert.

Weitere Inormationen zum Thema Familienaufstellungen im Rahmen der Weiterbildung Kurzzeit-Psychotherapie.