Da die Methode Neuro-Linguistisches Programmieren das wesentliche Ziel hat, Menschen bei Veränderungsprozessen optimal zu unterstützen, kann das erforderliche Wissen nur zu einem kleinen Teil autodidaktisch durch Lesen von Büchern erworben werden.

Die Lernprozesse  sind am besten durch Praxisseminare integrierbar, dies ist vergleichbar mit dem „Tanzen-Lernen“; nur die auf Papier abgebildeten Schritte werden nicht ausreichen, eine gute Tänzerin/ein guter Tänzer zu werden.

Seminarangebote
Im Rahmen der vielfältigen Ausbildungs- und Seminarangebote wird der Interessent jedoch sehr unterschiedliche und teilweise widersprüchliche Informationen/Darstellungen zu den Ausbildungsbedingungen und Ausbildungsinhalten finden.

Die unterschiedlichen Angebote weisen eine Bandbreite von Veranstaltungen mit ausschließlichem Erlebnischarakter und hunderten, im Extremfall tausenden von Teilnehmern bis hin zu mehrjährigen sehr anspruchsvollen Fachausbildungen im Bereich Training, Coach, Therapie auf.

Zusätzlich ist zu erwähnen, dass nicht jeder Anbieter, zwingend über eine fundierte eigene Ausbildung verfügen muss, da die Methode rechtlich nicht geschützt ist und die allgemeinen Angebote keiner Mindestanforderung bzw. Qualitätssicherung unterliegen. Somit sind leider unter der Überschrift „NLP“ auch enttäuschende Erfahrungen möglich.

Jeder Interessierte sollte sich daher genau informieren, welche Form der Methode er persönlich erlernen möchte und welcher Anbieter diese Kriterien erfüllt. Auf alle Fälle ist es sehr empfehlenswert, vor Buchung eines Seminars/einer Ausbildung, den Trainer z.B. durch den Besuch einer kostenlosen Infoveranstaltung persönlich kennenzulernen.

Ausbildungen mit DVNLP-Zertifikat
Der Deutsche Verband für Neuro-Linguistische Programmieren (DVNLP, Berlin) hat sich als mitgliederstärkster Verband zur Aufgabe gestellt, alle dem DVNLP angehörigen Ausbilder hinsichtlich Seriosität, Qualitätssicherung sowie der Einhaltung verbindlicher Ausbildungs- Standards zu verpflichten.

Das Aus und Weiterbildungskonzept des DVNLP ist aufbauend konzipiert: Nach der Basisausbildung (Practitioner) und dem Master (Fortgeschrittene Form) sind verschiedene weiterführende Ausbildungen zum Trainer, Coach sowie Therapeuten möglich.

Alle Ausbildungsstufen erstecken sich auf mindestens 130 Stunden, die auf 18 Seminartage zu verteilen sind. Siehe auch Curricula Practitioner und Curricula Master.

Die allgemein-qualifizierende Ausbildung (Practitioner) vermittelt die Basistechniken. Vertiefende Erfahrungen in Form einer umfassenden Anwendung können sich danach durch persönliche Anwendung und Selbsterfahrung sowie die berufspraktische Umsetzung  im Rahmen von entsprechenden Erweiterungen wie der Master Ausbildung weiterentwickeln.

Die Ausbildungen/DVNLP sind jeweils mit einer schriftlichen sowie praktisch/mündlichen Prüfung abzuschliessen. Bei erfolgreichem Abschluss erhält die Absolventin /der Absolvent der Ausbildung ein Zertifikat mit dem Siegel des DVNLP. Zertifizierungsberechtigt sind ausschließlich Trainer, die vom DVNLP als Lehrtrainer anerkannt sind.

Die Lehrtrainer sind verpflichtet die Ausbildungscurricula einzuhalten, können jedoch unterschiedliche Schwerpunkte in der Ausbildung setzen, damit die Interessen und Bedürfnisse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer optimal berücksichtigbar sind.

Durch die standardisierten Ausbildungscurricula soll bundesweit bezüglich der Vermittlung der Bassisinhalte eine einheitliche Ausbildung gewährleistet sein.

Zertifizierung der Ausbildung durch die International Association of NLP-Institutes, Berlin.
In Anlehnung an die Ausbildungscurrucula des DVNLP hat die International Association of NLP-Institutes, Berlin Ausbildungsstandards entwickelt. Weitere Informationen dazu finden Interessierte unter NLP-Practitioner Standards.

Blockausbildung oder Jahresausbildung
Unter den verschiedenen Konzepten der Ausbildungsangebote einzelner Anbieter sind  zeitliche abweichende Ausbildungskonzepte zu finden. Manche Anbieter werben für Blogausbildungen von 1-3 Wochen. Dabei stellt sich die Frage, wie hoch der langfristige Effekt sein kann, wenn im Extremfall 18 Seminartage mit der Vermittlung unüberschaubar vieler Techniken absolviert wurden.

Der „kurzfristigen Output“ mag eventuell noch begeistern, ein „langfristiger Outcome“ wird selten mit dieser Überdosierung zu erreichen sein. Um die Fülle der Formate zu integrieren und sozial-emotionale Kompetenz zu trainieren, braucht es Zeit zur Reflektion, Gelegenheit zu Erfahrungen im beruflichen/persönlichen Alltag (ausserhalb der speziellen/geschützten Seminaratmosphäre) und Austausch in einer Supervision im Rahmen der Ausbildungsgruppe.

Es empfiehlt sich daher,  für das umfassende Erlernen der Methode, die Ausbildungsteile über ein Jahr mit jeweils monatlich 2 Ausbildungstagen zu planen, damit kurzfristige Erkenntnisse und Effekte in einem Ausbildungsteil durch entsprechende zeitliche Integration zur persönlichen Anwendungs-Kompetenz werden können anstatt sich nach dem Seminar im Alltag zu verflüchtigen.

Umfassende Weiterbildung
Auch nach erfolgter Ausbildung im Bereich Practitioner und Master macht es Sinn, sich als professioneller Anwender im Bereich Training, Coaching oder Therapie im Laufe der Zeit weiterzubilden, um auch hinsichtlich anderer psychologischer Methoden die theoretischen Kenntnisse sowie die praktischen Anwendungsfähigkeiten zu erweitern. Für alle DVNLP angehörigen Lehrtrainer, Lehrcoaches und Lehrtherapeuten ist dies obligatorisch.