In einer Welt der zunehmend globalen Vernetzung, des Einsatzes neuer Informationstechnologien, der Bevölkerungsexplosion, der Begrenztheit natürlicher Ressourcen, der wachsenden

Staatsverschuldung (man könnte die Aufzählung der auf uns alle zukommenden Herausforderungen (Probleme) weiterführen), wird es für das gesellschaftliche Miteinander sehr entscheidend sein, wie jeder Einzelne mit Veränderung umgeht.

Speziell hinsichtlich der Betrachtung der zukünftigen Arbeitswelt wird es für die Bewältigung der Problemstellungen wichtig sein, über folgende Basisfähigkeiten zu verfügen:

  • der Fähigkeit, sich von alten Erfahrungen ( Selbstverständlichkeiten) zu trennen
  • der Fähigkeit, sich verändernden Situationen anzupassen ( vor allem, wenn sie bisherige
    Grundlagen  der Lebensvorstellung berühren)
  • der Fähigkeit, neuen Lernerfahrungen eine Chance zu geben (Paradigmenwechsel).

Anstelle der Empfindung von Bedrohung und daraus resultierendem Widerstand, weil alte Strukturen angegriffen sind, wird es entscheidend sein, welche Innovationskraft ein Unternehmen, die Mitarbeiter entwickeln.

Anstatt auf „Wirklichkeiten“ zu pochen, die es nicht mehr gibt, wird es sinnvoll sein, die Begrenztheit des bisherigen „Modells der Welt“ an die Realitäten anzugleichen, ohne aus dem Gleichgewicht zu geraten.

Die Bereitschaft jedes Einzelnen die notwendigen Veränderungen als menschlichen Lern- und Entwicklungsprozess zu verstehen, kann die Kräfte freisetzen, die andernfalls durch Unzufriedenheit, Widerstand oder Verweigerung gebunden sein werden. Die weltweite Entwicklung wird auf die subjektive Negativhaltung der Betroffenen, so verständlich diese auch sein mag, keine Rücksicht nehmen. Der Verlauf der Evolution mag hierzu Beweis genug sein.

Folgende Gedanken aus dem Bereich des NLPTrainings sollen eine Anregung sein, sich mit der eigenen mentalen Fähigkeit zu beschäftigen:

Wie wirklich ist unsere Wirklichkeit?

Unsere Wirklichkeit bezieht sich auf Meinungen oder den Sinn und Wert, der den jeweiligen Phänomenen zugeschrieben wird. Wirklich für uns Menschen ist, was eine genügend große Anzahl von Menschen zu nennen übereingekommen ist.

So besteht die Wirklichkeit einer Banknote nicht in der Tatsache, daß sie ein verschiedenfarbig bedruckter, rechteckiger Papierzettel ist, sondern vielmehr in der zwischenpersönlichen Übereinkunft, dass sie einen bestimmten Wert hat.

Welche Bedeutung einem Sachverhalt beigemessen, in Betracht gezogen, beiseite gelassen, vorgezogen, gefürchtet usw. wird, ist weitgehend das Ergebnis bewusster und unbewusster Entscheidungen oder Umstände. Dieser Prozess charakterisiert sich darin, dass wir eine Wirklichkeit zuerst erschaffen und dann vergessen, dass sie unsere eigene Schöpfung ist.

Diese subjektive Bedeutungsgebung erfolgt durch den begrifflichen und gefühlsmäßigen Rahmen, in dem eine Sachlage erlebt und beurteilt wird. Weitere Infos zum Thema: Wie Menschen Bedeutung erzeugen.

Dient diese subjektive Wahrheit dazu, seinen Platz im Leben einzunehmen, an einer Gestaltung der Zukunft mitzuwirken, Konflikte konstruktiv zu lösen, optimistisch an die Herausforderungen des Alltags heranzugehen, also Menschen zum Leben zu motivieren, spricht wohl nichts gegen diese Form der Bedeutungsgebung.

Wer kennt aber nicht eher die Sätze:

Alles wird immer schlechter

Das Alter ist furchtbar

Die Rücksichtslosigkeit nimmt ständig zu

Auf niemanden ist mehr Verlaß

Das Leben ist ein ständiger Kampf

Jeder denkt nur noch ans Geld

Heutzutage hat kein Mensch mehr Zeit

Veränderungen sind zu meinem Nachteil

Auch diese Menschen werden recht bekommen. Allein deshalb, weil sie mit diesem Suchmechanismus dem Leben begegnen und Bestätigung ihrer Einstellung suchen. Die gegenteiligen Erfahrungen werden einfach nicht wahrgenommen oder als Einzelfall bewertet.

Da diese Welt Freude wie Schrecken in gleicher Weise ermöglicht, genau so wie es Helligkeit und Dunkelheit, Wärme und Kälte, nah und fern, oben und unten gibt, stellt sich die Frage:

Warum in aller Welt geben Menschen sich selbst und ihrem Leben eine einschränkende, hinderliche, Angst machende  und destruktive Bedeutung?

Stellen Sie sich einmal vor Sie geben ab heute in der Hälfte aller Fälle, die Sie früher schwarz gemalt haben, den Ereignissen eine positive Bedeutung. Die Bedeutung des Wasserglasses – halb leer oder halb voll – ist wohl jedem bekannt. Wichtig ist jedoch, dass ich auch an diese „Realität“ glaube und es nicht nur ein halbherziges Lippenbekenntnis ist.

Sie werden über mehr Optimismus, Energie, Handlungsbereitschaft verfügen und auch schwierige Unterfangen lösungsorientiert voranbringen, allein weil Sie an einen Sinn und Erfolg glauben (bei der Erfindung der Glühbirne soll Edison mehrere tausend Fehlversuche gehabt haben, bis er schließlich diese bis heute segensreiche Erfindung machte). Welche Bedeutung, glauben Sie, hat Edison seinen Fehlversuchen gegeben?

Stellen Sie sich vor, Sie werden beurteilt und erhalten Kritik, die überwiegend Schwachstellen von Ihnen antippt. Sehen Sie das als Vorwurf, Zumutung, Beleidigung oder ist es Ihnen möglich dem Gegenüber zu danken, dass er sich die Mühe macht, Sie auf Verhaltensweisen aufmerksam zu machen, durch deren Veränderung Sie erfolgreicher werden können?

Falls Sie zu der ersten Empfindung neigen sollten, führen Sie sich vor Augen , dass eine Stunde Supervision im Seminartrainingsbereich  200,00 €  kostet, die der Feedbackempfangende zu zahlen hat. Gott sei Dank gibt es manchmal gutwillige Menschen, die ganz spontan und unaufgefordert Kritik üben, ohne gleich eine Rechnung zu schreiben. Stellen Sie sich vor, Sie sparen jedes mal 200,00 €.

Die Art, wie Sie auf Kritik (Feedback) reagieren, wird darüber hinaus entscheiden, ob sich in Zukunft überhaupt ein anderer Mensch noch einmal die Mühe macht, ein Kritikgespräch mit Ihnen zu führen. Stellen Sie sich vor, Sie müssten im gegenteiligen Fall Ihr Leben lang so bleiben, wie Sie sind, ohne Anstoß zu einer Weiterentwicklung und Lernmöglichkeit.

Freuen Sie sich, wenn Sie (in konstruktiver Weise) kritisiert werden. Es zeigt, dass andere Menschen Interesse an Ihnen haben und bereit sind, Ihnen ihr Wissen und ihre Zeit zur Verfügung zu stellen.

Was im Rahmen einer Umdeutung verändert wird, ist die Bedeutung, die der Sachlage zugeschrieben wird und nicht ihre konkrete Gegebenheit. Oder wie der griechische Philosoph Epiktet es ausdrückte: „Nicht die Dinge selbst beunruhigen uns, sondern die Meinungen, die wir darüber haben“. Auch Shakespeare sei hier erwähnt:“ An sich ist kein Ding weder gut noch schlecht, das Denken macht es erst dazu.“

Dies gilt nicht nur für menschliches Wirklichkeitserleben. Ein Territorium z.B. existiert nicht in der Natur, es existiert jedoch im Bewusstsein des Tieres.

Umdeutungen finden also auf einer Stufe der Metawirklichkeit statt, wo Veränderungen selbst dann möglich sind, wenn die konkreten Gegebenheiten einer Sachlage unveränderlich bleiben.

In seiner abstrakten Definition ist Umdeuten ganz allgemein das Hervorheben einer anderen, ebenso gültigen Klassenzugehörigkeit, eines Objektes oder Vorgangs anstelle der bisherigen in Betracht gezogenen Wirklichkeitswahrnehmung.

Was die Umdeutung zu einem so wirksamen Werkzeug von Veränderung macht, ist die Tatsache, dass wir, sobald wir einmal die Möglichkeit einer anderen Klassenzugehörigkeit eingesehen haben, nicht mehr so leicht in die Angst und Ausweglosigkeit einer früheren Wirklichkeitsauffassung zurückfallen können.

Nebenbei bemerkt:Humor lebt von der Kunst des Umdeutens

Ein Ozeandampfer befindet sich auf einer Kreuzfahrt in der Südsee. Plötzlich geht ein Ruck durch das ganze Schiff. Ein unter der Wasseroberfläche verdecktes Riff hat den Schiffsrumpf aufgerissen und der Ozeandampfer beginnt ganz langsam zu sinken.

Da jedoch die Seilwinden der Rettungsboote nicht funktionieren, ruft der 1. Offizier zu allen Passagieren: „Alle müssen sofort über Bord springen und um ihr Leben schwimmen.“ Da jedoch einige der Passagiere eine Haifischflosse im Wasser gesehen haben wollen, springt kein einziger.

Stöhnend wendet sich der 1. Offizier an den Kapitän: “ Was soll ich machen, die wollen nicht springen?“

„Lassen Sie mich nur machen“, antwortet der Kapitän ruhig und geht zu den Passagieren auf das Oberdeck.

In wenigen Minuten sind alle im Wasser und schwimmen auf eine nahegelegene Insel zu. „

Wie haben Sie das nur geschafft?“ fragt der 1. Offizier den Kapitän.

Ganz einfach antwortet dieser: „Den Engländer habe ich gesagt, es sein unsportlich, nicht zu springen, den Italienern, es sei verboten, den Franzosen, es sei schick, den Deutschen, es sei ein Befehl, den Amerikanern, sie könnten mit Schadenersatz rechnen und den Japanern, es sei gut für die Potenz.“

Ein humorvolles Beispiel, wie jeder dazu neigt, entsprechend seiner eigenen „Realität“ zu reagieren.Oder ist dies bei Ihnen anders?