Die neue wissenschaftliche Theorie der Meme beschäftigt sich mit der Frage, ob die Meme mächtiger sind als unsere Gene. Unter Memen versteht man geistige sowie reale Elemente, die durch Nachahmung weitergegeben werden. Menschen übernehmen.

Erfahrungen anderer durch Imitation. Es entstehen sogenannte Meme, die den Kopf des Individuums verlassen und sich von Geschöpf zu Geschöpf ausbreiten. Die Vermutung ist, das Meme auf der Funktion von Spiegelneuronen im Gehirn ihre Weiterverbreitung organisieren.

Auf dieser Grundlage wurde aktuell in der Memforschung eine Theorie der kulturellen Evolution entwickelt, in der Meme eine ähnliche Rolle spielen sollen, wie Gene in der Theorie von Darwin (Darwinismus). Eine Mem enthält eine symbolische Information in Form einer Anweisung, die eine gewisse Langlebigkeit hat und durch Imitation kopiert werden kann. Die Sprache ist das am häufigsten benutzte Medium zur Verbreitung von Memen. Selbstbewusstsein wird als ein großer Komplex von Memen in Form von Erfahrungen und Verhaltensweisen gesehen, die im Gehirn laufend immer wieder kopiert, verändert, ergänzt und gespeichert werden. Das Gehirn ist die Maschinerie, die diesen Memkomplex am Leben erhält. Die Memetik liefert einen neuen Zugang zur Evolution von Sprache. Nach dieser Theorie ist Sprache sowohl ein Produkt genetischer als auch memetischer Selektion.

Jeder Mensch besteht aus Abertausenden von Memen, woraus sich zusammen genommen das gesamte menschliche Verhalten und Bewusstseins ableiten lässt. Die Meme verbreiten sich zwischen den Menschen durch Modellierung und Kopieren. Es werden primäre Meme (z.B. zuständig für Gefahr/Überleben, Essen, Sexualität) und sekundäre Meme, die nicht unmittelbar unserer Existenzsicherung dienen.

Die gegenseitige Konkurrenz der Meme führt dazu, dass gerade diejenigen Meme die weiteste Verbreitung finden, die sich am leichtesten und umfassendsten kopieren lassen. Sie werden von den Menschen bevorzugt aufgenommen und haben eine entsprechend schnelle und flächendeckende Weitergabe innerhalb einer Gesellschaft. Meme könnten nach dieser Theorie somit das kulturelle Verhalten des Menschen bestimmen. Sie prägen sozusagen die grundlegenden menschlichen Gepflogenheiten und könnten lt. Annahme der Memforschung auch als Informationsträger in der kulturellen Evolution des Menschen gesehen werden.

Kritiker halten die Memtheorie für eine Vereinfachung des Erklärungsmodells von menschlichem Denken und Verhalten, da Menschen nicht ausschließlich durch Imitation lernen und sich verändern sondern z.B. auch durch die Gene gesteuert werden.

Meme könnten nach dieser Theorie somit das kulturelle Verhalten des Menschen bestimmen. Die gegenseitige Konkurrenz der Meme führt dazu, dass gerade diejenigen Meme die weiteste Verbreitung finden und sich kulturell durchsetzen, welche den Menschen durch ihren Inhalt dazu veranlassen, Kontakt zu anderen Menschen zu suchen und sie selbst weiterzugeben.

So kann z.B. die weltweite Verbreitung von Religionen als Memkomplexe verstanden werden., da bewusst mit Nachahmung und Imitation operiert wird und ein vorgegebenes Verhalten sowie ein Ideengut mit entsprechenden Wahrheitsbehaup-tungen wichtige Bestandteile bilden. Auch die Wissenschaften können als Memkomplexe verstanden werden.

Im Neuro-Linguistischen Programmieren beschäftigt man sich im Rahmen von Modellierungsarbeit und Strategietechniken schon lange Zeit mit den geistigen Elementen z.B. Ursachenzuschreibungen, Glaubenssätzen, Werten, Identität, Zugehörigkeit und dem äußerlich beobachtbaren Verhalten z.B. Sprache, Haltung, Gestik, Mimik, die menschliches Verhalten bestimmen. Die neuesten Forschungsergebnisse betreffend Memetik und Spiegelneuronen unterstreichen umfassend die Erkenntnisse aus dem NLP.