Da Pokern sich weltweit immer größerer Beliebtheit erfreut werden immer mehr Tricks veröffentlicht, wie man am Pokertisch zum Erfolg kommen kann. Neben dem Spielglück entscheidet auch die das Verhalten sowie die psychischen Interaktionen mit den Gegnern

über den Erfolg. Bekannte Pokerexperten bestätigen, daß überwiegend psychologische Aspekte beim Pokern entscheiden, so kann z.B. ein erfolgreicher Spieler durch das exakte Beobachten der anderen Spieler z.B. erahnen, welche Strategien die Gegner nutzen.

Ein guter Spieler versucht Zeichen zu erkennen, die auf starke bzw. schwache Positionen der Gegner hinweisen. Er achtet auf das Setz- und Spielverhalten sowie auf das Tempo, mit dem Entscheidungen getroffen werden. Weiterhin beobachten die Spieler Ausdrucksverhalten der Gegenspieler.

Da Poker ein Spiel verdeckter und unvollständiger Informationen ist, kann ein Spieler umso profitabler spielen, je genauer er die gegnerische Hand kennt. Die Vorgehensweise dazu nennt sich Hand-Reading und gliedert sich in zwei gleichzeitig verlaufende Methoden. Einmal das Lesen der gegnerischen Hand aufgrund des Spielverlaufs und zweitens die Berücksichtigung der Körpersprache des Gegners. Besonders der Zeitpunkt nachdem jeder Spieler seine Karten gesehen hat, ist ein entscheidender Moment im Spiel. Um festzustellen, ob der Gegenüber eine „starke Hand“ hat, beobachten die Spieler die Körperhaltung, die Augen, das Gesicht und die Hände der Gegenspieler. Dieses Verhalten eines Spielers wird in der Pokerfachsprache als Tell bezeichnet. Ein Tell ist das Gegenteil zum Pokerface; d.h. wenn ein Spieler auf Grund starker emotionaler Beherrschung und Disziplin keinerlei Informationen über seinen Gefühlszustand verrät, um dadurch den Mitspielern keine Möglichkeit zu Rückschlüssen auf die eigenen Positionierung im Spiel zu geben.

Das Neuro-Linguistische Programmieren beschäftigt traditionsmäßig sich mit Techniken im Bereich Kommunikationspsychologie und Mentaltraining sowie mit Steuerung von Emotionen und wird im dem Bereich des Führungstrainings, des Coachings und der Psychotherapie seit Jahrzehnten weltweit erfolgreich angewandt.

Die folgenden Beispiele sollen verdeutlichen, wie die Techniken auch in anderen, berufsfremden Bereichen, z.B. dem Pokern eingesetzt werden können.

Die folgende Auflistung verdeutlicht Spielbereiche, in denen NLP für Pokerspieler nutzbar sein kann.

1. Informationsgewinnung durch exakte visuelle Kalibrierung:
Der Spieler soll durch gesteuerte Wahrnehmung Informationen über die gegnerische Hand sammeln können.

Wichtig ist, den Gegner genau zu studieren:

•    Wohin blickt er bei einem guten Blatt, wohin bei einer schlecht gezogene Karte?

•    Welche Veränderungen lassen sich bei Nervosität oder Angst feststellen: Z.B. Haltung, Gestik, Schweiß, Hautfarbe,
Bewegung der Hände, Atmung

•    Genauso wier die Beobachtung des Gegenübers: Was passiert bei Siegesfreude im Körper des Anderen?

Im NLP-Training wird die Kalibrierungsfähigkeit auf allen Sinnesebenen umfassend geschult, um dadurch mehr Informationen über den Gegenüber zu erhalten als dieser durch Aussagen zu erkennen gibt. Speziell die Kenntnis der Augenzugangshinweise sind ein Schlüssel, komplexe Strategien beim gegenüber zu erkennen.

2. Informationsgewinnung durch exakte auditive Kalibrierung:

Hier liegt die Beobachtung auf bestimmten Schlüsselworten und tonalen Unterschieden der Stimme.

In der NLP-Arbeit wird den feinen Unterschieden sprachlichen Ausdrucks sehr viel Beachtung geschenkt, um daran unterschiedliche emotionale Befindlichkeiten des Gegenüber zu erkennen.

3. Kontrolle der Emotionen
Verliert ein Spieler durch unglückliche Umstände eine Hand, so ist er meistens „on tilt“ und spielt unkontrolliert und zu aggressiv. Dieser Zustand soll vermieden werden.
Hier sollte an der ganzen Emotionalität gearbeitet werden. Der Spieler sollte lernen sich völlig unter Kontrolle zu haben genau zu wissen, wie er bei Stress oder bei Freude reagiert, um diese auch gezielt beim Gegner einsetzen zu können. Zentral ist hier die innere Arbeit in Bezug auf Angstgegner und Verliererphantasien.

Im NLP-Training werden Interventionen aus dem Bereich der Ankerarbeit und Submodalitätstechniken eingesetzt, um emotionale Zustände steuern zu können.

4. Beeinflussung innerer Unruhe, vermeiden von Nervosität

Bei Turnieren, TV-Übertragungen etc. wird es wichtig sein, über Atemkontrolle innere Prozesse steuern zu können.

Auch hier bietet das NLP Techniken zur Atemkontrolle über Ressourceanker und die Steuerung innerer Prozesse durch Abgrenzungsanker und Submodalitätenveränderung.

5. Konzentration
Einem Spieler sollte es immer gelingen, sich auf das Geschehen am Spieltisch konzentrieren zu können, auch wenn sich die Zuschauermassen um den Tisch versammeln.

NLP bietet in diesem Bereich Interventionen für Inside-Anker und Abgrenzungsformate.

6. Einübung bestimmter Zustände
Der Roboter: Dieser Spieler versucht wie eine Statue unverändert und regungslos am Tisch zu sitzen um keinerlei Informationen Preis zu geben. Er vereinheitlicht seine Setz- und Handbewegungen und gibt keinen Ton von sich, wenn er in der Hand involviert ist. Der Spieler gibt nur ein Minimum an Informationen Preis und macht es damit seinen Gegnern schwer.

NLP bietet in diesem Bereich Anker- und Modellierungstechniken.

7. Beeinflussung des Gegenübers
Die zweite Spielerrolle ist die des Maniacs. Dieser Spieler hat den Vorteil durch viel (und häufig sinnfreies) Gerede und merkwürdige Gesten seine Gegner zu verwirren und zu beeinflussen. Beherrscht der Spieler diese Methode, kann er enormen Einfluss auf die Aktionen seines Gegners nehmen und ihn dazu verleiten Fehler zu machen.

Im NLP lernt man durch Rollenspiele bestimmte Wirkungen beim Gegenüber zu erzielen.

8. Spielstrategien bei sich selbst und dem Gegenüber erkennen

Poker ist zwar ein Glücksspiel, weil Glück involviert ist, aber gleichzeitig auch ein Strategiespiel, das sich mathematisch mit positivem Erwartungswert spielen lässt. Pechsträhnen werden Downswings genannt und verursachen Verluste, auch wenn man mathematisch korrekt gespielt hat. Während dieser Downswings spielt man häufig anders (bzw. falsch), weil man innerlich in eine Verliererhaltung kommt, d.h., dass man ohnehin verlieren wird und es „keine Rolle spielt“ was man macht.

Der geschulte NLPler kann beim Pokern auf vielfältige Art und Weise die im NLP erlernten Kenntnisse über Strategien nutzen, um in Pechstränen aus der Verliererhaltung zu kommen. Umgekehrt können Downswings beim Gegenüber bewusst erkannt und zum eigenen Vorteil genutzt werden. Psychologisch ausgefeilten Techniken sind eine effektive Hilfe, um am Spieltisch des Pokerns mehr Erfolg haben zu können.