Jeder Mensch braucht realisierbare Ziele, da ohne Ziele eine Handlungs-Motivation fehlt, die Strukturierung des Alltags schwierig ist und Lebenssinn abhanden kommen kann.

Die fernöstliche Haltung „der Weg ist das Ziel“ zeugt von hoher Gelassenheit, Selbsthingabe und schicksalhafter Demut;  aber welcher in der westlichen Welt „Erleuchtete“ hat dies schon als Lebensgrundgefühl?

Das Wissen des „Warum und Wofür“ gibt Kraft, Dinge anzupacken und das eigene Leben sinngebend zu gestalten.

Manchen Menschen sind ihre Ziele allerdings nicht bewusst, sie haben die Überzeugung, in den Tag hineinzuleben. Bei genauerem Hinsehen erkennt man jedoch bei Jedem ganz persönliche Wünsche, Bedürfnisse in Form von Spass haben wollen, abgesichert zu sein, sich etwas Bestimmtes (z.B. einen Urlaub) zu gönnen. Einige vermeiden es, Ziele zu haben, denn: da – wo keine Ziele – auch keine Blamage bei Nichterreichung droht.

Ziele wirken wie ein Kompass im Leben
Wer seine Ziele kennt, kann seine Lebensenergie effektiv einsetzen; er ist auch weniger manipulierbar, da er weiss, was er will.
Sich persönliche Ziele zu setzen und Ziele zu erreichen gibt Sinnhaftigkeit. Positive Feedbacks aus dem Leben sind die stärksten gefühlsmäßigen Impulse für das Leben.

Ziele sind die „Software“ die uns z.B. morgen aufstehen lassen. Der depressive Mensch, der im Verlauf seiner Krankheit seine Ziele nicht mehr wahrnehmen kann, bleibt z.B. im Bett liegen, weil ihn nichts mehr in den Tag hinein motivieren kann.

Zentrales Lebensthema Ziele
Die Tatsache, dass jährlich zu Sylvester Millionen sich immer wieder bestimmte Vorsätze vornehmen, die dann leider innerhalb der ersten Januarwochen ignoriert werden, lässt vermuten, dass die Auseinandersetzung mit Zielen ein nicht einfaches zentrales Thema des Lebens ist.

Förderliche Grundhaltungen zu Zielen:

  • Das Leben bietet immer wieder Möglichkeiten und stellt uns täglich vor neue Entscheidungen.
  • Um etwas im Leben erreichen zu können, brauchen wir eine Orientierung wohin wir gehen wollen.
  • Ohne Ziele sind wir unsicher, was wir machen sollen oder wann wir uns wie entscheiden sollen.
  • Arbeit an den eigenen Zielen ist die natürlichste Methode der Welt, sich selbst zu motivieren.
  • Die Kraft und Energie des Zielzustandes ist das tragende Element auf dem Zielweg.
  • Klare Ziele motivieren Kräfte aus dem Unterbewusstsein, die Denken, Fühlen und Verhalten organisieren.
  • Eine gute Zielvisualisierung wirkt wie ein Sortierprozess für geistige Klarheit, d.h. Wir wählen aus den vielen Informationen diejenigen aus, die uns unserem Ziel näher bringen können.
  • Wenn wir etwas erreichen wollen, muss die Vorstellung von Ziel und den Aktivitäten, die zum Ziel hinführen, in unserem Körper eine starke Intensität aufbauen.

Das Neuro-Linguistische Programmieren bietet im Bereich der Zielearbeit viele Interventionsformate.
Der Coach achtet bei der Zielearbeit auf folgende Kriterien sog. wohlgeformter Ziele:

  • Positiv formuliert (keine Negationen oder Vergleiche)
  • Spezifiziert (sinnlich konkret, kontextualisiert)
  • Selbst erreichbar (unabhängig = eigene Ressourcen, passende Größe)
  • Ökologisch (Berücksichtigung innerer und äußerer Beziehungsgeflechte)
  • Motivierend (Übereinstimmung mit Werten, Glauben, Identität).


Widerstände und Zielblockaden in die Arbeit mit einbeziehen:

Viele Menschen haben vor allem in der Kindheit erlebt, dass fremde Ziele von aussen durch Eltern, Lehrer etc. übergestülpt wurden. Diese ungelösten“alten“ Probleme können manchmal eine Zielearbeit schwierig werden lassen. Widerstände und Blockaden des Klienten bei der Zielearbeit werden im NLP als unterstützende Kräfte gesehen, um das persönlich richtige Ziel zu finden.

Probleme bei der Arbeit mit Zielen
Natürlich kann etwas Gutes auch schlechte Seiten haben: Wenn eine Zielbesessenheit Menschen erfasst. Wenn nahezu zwanghaft, koste es, was es wolle, bestimmte Ziele den Menschen antreiben und im Extremfall an ihrem Leben scheitern lassen. In einem solchen Fall wäre es sehr ratsam, nicht erreichbare Ziele durch bessere, erreichbare Alternativen zu ersetzen.

Manchmal gibt es zu Zielen auch eine innere Zerrissenheit: Ein Teil meiner Persönlichkeit möchte dies, z.B. materiellen Erfolg, ein anderer Teil etwas Anderes z.B. Entspannung und Freizeit. Hier wäre ein Lösung mit dem Teilemodell sinnvoll.

Alte Prägungen, fremde internalisierte Wertehaltung, hinderliche Glaubenssätze, problemorientierte Loyalitäten können sich auch, meist unbewusst, als Zielblockaden darstellen und aus der Tiefe der Person demotivierend wirken.

Wenn unrealistische Träume mit Zielen verwechselt werden, verschleissen sich Lebensenergien. Immer wenn Verbissenheit und mangelnde Flexibilität den Zieleprozess kennzeichnen, sollte ein externer Berater zur Zieleüberprüfung mit einbezogen werden.

Angesichts dieser Hintergründe wird deutlich, warum viele der einmal gesetzten  Ziele wieder versanden. Um wichtige Ziele zu klären, braucht es manchmal einen geschulten Gegenüber, der Hinweise geben und einen Zieleprozess leiten kann.