Wie biete ich mein Wissen so an, daß es andere Menschen erreicht? Folgende Gedanken bieten Anhaltspunkte, die eigene Präsentationstechnik zu verbessern.

Bei den meisten Menschen bleiben ca. 10% der Fakten eines Vortrages hängen. Bei einem interessierten Fachpublikum rund 25%. Was wesentlich mehr haften bleibt ist der Gesamteindruck, den mein Auftritt hinterlässt.

Das heißt für die Präsentation:

Überlege, welchen Eindruck Du bei Deinem Publikum hinterlassen willst. Es reicht nicht, nur schriftliche Ausarbeitungen vorzulesen. Mündliche Sprache ist etwas völlig anderes als Schriftsprache. Inhalt und Darbietung sind dringend zu unterscheiden.

Die Wirkung einer Präsentation hängt sehr stark von der Fähigkeit des Redners/der Rednerin ab, das Interesse und die Neugier der Teilnehmer über möglichst die gesamte Zeit wachzuhalten. Hier–zu ist es wichtig, bei den Zuhörern abwechseln rationale und emotionale Zustände hervorzurufen.

Da die Welt uns wesentlich mehr bietet als das, was wir gerade im Moment äußerlich wahrnehmen (sehen, hören, fühlen), ist es sinnvoll, der Phantasie Raum zu geben, die Kraft innerer Bilder zu nutzen, einen virtuellen Rahmen aufzubauen, in den jeder TeilnehmerIn einsteigen kann.

Wichtig ist, den Vortagsstil zu finden, der stimmig und überzeugend zur eigenen Person und dem jeweils gegebenen Kontext passt. Jede Technik lebt von der persönlichen Kongruenz.

Die folgenden Hinweise sollen als Anregungen dienen, zusätzlich zu der Inhaltssicherheit hinsichtlich des Themas, lebendige und persönlich ausdrucksstarke Präsentationen einzuüben.

Präsentationstipps hinsichtlich verschiedener Verhaltensaspekte:

1.    Freier Stil = freie Hände:
Lösen Sie sich von Blättern und Rednerpults. Eine Visualisierung auf Flip-Chart; Pinnwand oder Over–Head–Projektor
sichert den roten Faden, zur Not auch Moderationskärtchen.

2.    Visualisierungs-Regel = Weniger ist mehr:
•      Max. 7 Zeilen mit großen Buchstaben, ausreichend groß
•      Zeichnungen und Bilder der Schrift vorziehen, Nutzung versch. Farben

3.    Einsatz des Körpers:
Gezielte, bewusste Gesten, sicherer Stand, Blickkontakt zu allen Teilnehmern/Innen. Wirkungen stehend/sitzend. Viel
Bewegung / wenig Bewegung wechseln.

4.    Nutzung der Stimme (des Mundes):
•      Intonationsmuster laut/leise, hoch/tief, fallend/steigend.
•      Gefühlsausdruck traurig, lustig, neutral.
•      Schnelligkeit: schnell/langsam.

5.    Einsatz von Mimik:
Gesten und Stimme brauchen den kongruenten Gesichtsausdruck. Der/die Präsentierende sollte seine
schauspielerischen Talente aktivieren. Teilnehmer/Innen die sich gut unterhalten fühlen, sind besser aufnahmebereit.

6.    Nutzung von Pausen:
Schweigen bis 7 Sekunden aushalten/bewusst einsetzen. In der Musik gilt: ohne Pause keine Melodie.

7.    Bildhafte gegenständliche Sprache :
Symbole, Geschichten, Witze, Beispiele.

8.    Verwendung von Sprachmustern:
Sachlich, suggestiv, provozierend, beschwichtigend.

9.    Bewusste Wahl/Unterlassung bestimmter Ausdrücke:
Würde gern…., Eigentlich…, Hmm…, Ääh…

10.  Interaktion mit den Teilnehmern:
Aufgaben; Rätsel stellen, Frage/Antwort–Form,

11.  Nutzung verschiedener Zeitrahmen:
Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

Im Folgenden eine kleine Checkliste, die Ihnen helfen kann, auf Ihre Art und Weise, Schritt für Schritt, sicherer in Ihren Präsentationen zu werden:

Energetische Komponenten:

1.    Wahrnehmungssensoren außen halten, der energetische Fokus richtet sich auf die Teilnehmer = freie Rede.

2.    Blickkontakt rechts/links ausgleichen (alle anschauen).

3.    Stand/Bewegung, Gestik und Atmung zentrieren.

4.    Sprache im natürlichen Abspannrhythmus auspendeln. Wirkung durch Pausen und Intonation erzielen.

5.    Visuelle Anker, evtl. Raumanker nutzen.

Inhaltliche Komponenten:

1.    Eröffnungsrahmen mit wirkungsvollem Einstieg (Humor, Zitate, Aktuelles)

2.    Die vier Lernstile ansprechen ( was, wie, warum, wofür)

3.    Sachinfos im Wechsel mit bildhafter Sprache (virtuelle Welt aufbauen)

4.    Roten Faden (für Sie selbst) und Visualisierung (für die Teilnehmer) mittels Medien

5.    Abschlussbotschaft platzieren: Was sollen die Teilnehmer mitnehmen?


Die letzten Minuten des Vortrags
fassen zusammen und stellen mein Ziel in den Vordergrund.

Frage: Welche Botschaft hat den stärksten Motivationscharakter?

Durch Übung entsteht die kommunikative und emotionale Kompetenz, die die Sicherheit verleiht, auch vor größeren Gruppen gelassen und überzeugend zu präsentieren.

Kommunikativ kompetent zu sein bedeutet die Kunst, ein Publikum zu erreichen, welches sich aus völlig unterschiedlichen Menschen mit verschieden gearteten Interessen, Vorkenntnissen und aktuellen Befindlichkeiten zusammensetzt. Entscheidend ist es, die spezifischen Prozesse der Informationsaufnahme und Verarbeitung von Menschen zu kennen und im Vortrag zu berücksichtigen.
Es gilt, das Interesse der Zuhörer mit dem geschickten Einsatz verbaler und non–verbaler Stilmittel so zu wecken und zu halten, daß der reine Sachinhalt des Vortrages erlebnisorientiert transportiert und bei jedem Einzelnen gefestigt wird.

Emotionale Kompetenz
besteht darin, vor Präsentationen sich selbst in einen optimalen Zustand versetzen zu können, um das Publikum zu begeistern, zu gewinnen (Ankertechniken). Der Redner sollte sich darüber bewusst sein, daß er auf die Gruppe der Zuhörer energetische Signale aussendet.
In anderen etwas auszulösen und in Bewegung zu setzen, bedeutet mehr als nur informieren und mitteilen.
Genauso wichtig wie Emotionalität zuzulassen, ist es bei einer Präsentation jedoch auch, Formen der Dissoziation (Meta–Position) einnehmen zu können, um der Gefahr zu entgehen, vor grenzenloser eigener Begeisterung den Überblick ( Struktur, Zeit, Bedürfnisse der Zuhörer, etc. ) zu verlieren. Ein fließender Wechsel zwischen Assoziation und Dissoziation ( z.B. mit Raumankern ) hilft, beide Möglichkeiten zu nutzen.

In den NLP-Ausbildungen des Institutes für Kommunikation und Gesundheit werden Präsentationstechniken in der Form geübt, daß jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer ihren/seinen eigenen Stil entwickeln kann.