Diese geringe Arbeitsplatzsicherheit führt die Arbeitnehmer in zunehmende Unberechenbarkeit und Unsicherheit, wie seine Beschäftigungskarriere fortlaufen wird. Die Lage des Arbeitnehmers wird in einem solchen Fall als „prekär“ bezeichnet.
Da der Arbeitnehmer wenig bis gar keine Kontrolle über seine Arbeitssituation hat, keine sicheren, vorausschauenden Einschätzungen treffen kann und nur einen mangelhaften sozial- und arbeitsrechtlichen Schutz in Anspruch nehmen kann, drohen materielle Armut, soziale Bindungsverluste sowie eine pessimistische Zukunftssicht.
Abgesehen von den Konsequenzen für den Arbeitnehmer gerät die gesamte Gesellschaft bzw. das Massenbewusstsein infolge der Prekarität in eine ungünstige Situation, da das soziale Netz geschwächt bzw. unsicher wird und Probleme sich häufen (z.B. durch Massenentlassungen).
Zu bemerken ist, dass die Prekarisierung für die Arbeitgeber zahlreichen Nutzen birgt, beispielsweise da sie die Mitarbeiter durch die verschärfte Konkurrenz unter diesen motivieren und ihre Lohnvorstellungen besser durchsetzen können.
Unabhängig davon, dass Politik und Gesellschaft sich aufgerufen fühlen sollten, diesen bedenklichen Entwicklungen entgegenzuwirken, wird auch jeder einzelne Arbeitnehmer gut beraten sein, seine berufliche Kompetenz zu schulen und zu erweitern, um aktiv in diesem Geschehen die ihm mögliche Verantwortung zu übernehmen und seine berufliche Zukunft zu sichern.
Wenn diese problematische Entwicklung der Prekarität in der Arbeitswelt auch als Motor für eine persönliche Weiterentwicklung gesehen werden kann, haben Passivität, Angst und Pessimismus weniger Raum, da Motivation und Bewältigungsmöglichkeiten wachsen und somit die Handlungsfähigkeit erhalten bleibt, indem von jedem Einzelnen Lösungsmöglichkeiten entwickelt und umgesetzt werden.