Die wirtschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre verändern stark die gewohnten Gegebenheiten und Alltagsabläufe der Menschen.  Neue, sich ständig ändernde berufliche Herausforderungen führen in der

Arbeitswelt zu verstärktem Bedarf an berufsübergreifenden, nicht fachlichen Kompetenzen und Fähigkeiten. Diese Fähigkeiten werden als Schlüsselqualifikationen (Softskills) bezeichnet. Inzwischen gibt es eine lange Liste von Kompetenz-, Verhaltens- und Wissensmerkmalen, die zusammengefasst als Schlüsselqualifikationen bezeichnet werden.

Schlüsselqualifikationen oder Soft Skills sind Kompetenzen (Fähigkeit, Fertigkeit, Denkmethode und Wissensbestand), die über die fachliche Kompetenz hinausgeht. Sie helfen bei der Lösung von Problemen und beim Erwerb von Kompetenzen in möglichst vielen Inhaltsbereichen, und haben berufs- und lebensbereichübergreifende Bedeutung, da sie Aspekte der Persönlichkeitsbildung beinhalten. Sie dienen als Schlüssel zu weiteren Qualifikationen.

Diese Qualifikationen spielen bei Bewerbung und beruflichem Erfolg eine immer größere Rolle.

Im Einzelnen sind dies:

  • Kognitive Kompetenzen umfassen das Denken in Zusammenhängen, die Fähigkeit zu logischem, abstraktem, mehrdimensionalem und konzeptuellem Denken, Transferfähigkeit und Problemlösungsfähigkeit.
  • Kommunikative Kompetenzen sind die schriftliche und mündliche Ausdrucksfähigkeit, Beherrschung von Präsentationstechniken, Diskussionsfähigkeit, partnerorientierte Kommunikation, Konsensfähigkeit
  • Soziale Kompetenzen beinhalten Konflikt- und Kritikfähigkeit, Teamfähigkeit, Fähigkeit und Bereitschaft zu Kooperation, Einfühlungsvermögen, Durchsetzungsvermögen, Führungsqualitäten oder Kundenorientierung.
  • Selbstkompetenz umfasst die Bereitschaft und Fähigkeit zu Selbständigkeit, Flexibilität, Kreativität, Initiative, geistige Offenheit, Verantwortungsbereitschaft, Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Umgehen mit Unwägbarkeiten, demokratische Grundhaltung, Zivilcourage und ethischem Urteilsvermögen.
  • Kompetenz für das selbst gesteuerte Lernen

Ein Grund für berufliche Stagnation liegt häufig daran, dass es vielen Bewerbern und Mitarbeitern an Schlüsselqualifikationen im kommunikativen und sozial-emotionalen Bereich fehlt. Sie spielten bei der Ausbildung über viele Jahrzehnte kaum eine Rolle. Aber mit der Einführung von Teamarbeit, Kundenorientierung und immer neuen Arbeitsmitteln sowie zunehmender Internationalisierung haben die Unternehmen erkannt, dass Fachwissen allein nicht weiter hilft.

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände wünscht sich, dass Berufsanfänger zu gleichen Teilen Schlüsselqualifikationen und fachliche Qualifikationen mitbringen sollten. Die Wirklichkeit sieht anders aus: „Insgesamt beklagen 48 Prozent der Betriebe und Verbände Defizite in der Allgemeinbildung, mit knapp 40 Prozent an zweiter Stelle der Kritik stehen die für die Berufspraxis wichtigen Schlüsselqualifikationen. Mehr als ein Drittel (37,2 Prozent) kritisieren die mangelnden kognitiven und methodischen Fähigkeiten.