In der Ausbildung zum NLP-Practitioner und NLP-Master stehen Techniken für die Anwendung im Beratungs-, Trainings-, Coaching- und Therapiebereich im Vordergrund. Ziel der NLP-Ausbildung ist, Methoden zu erlernen, um andere Menschen in Form von lösungsorientierten Interventionen durch mentale Prozesse führen zu können.

Aussenwahrnehmung schulen:
Dazu wird am Anfang jeder NLP-Ausbildung die Wahrnehmung äußerer Prozesse geschult. Man nennt dies im NLP „kalibrieren“. Es werden entsprechend der Beobachtung des NLP-Anwenders bestimmte Ausdrucksverhalten „Physiologien“ mit bestimmten inneren Zuständen/Prozessen des Klienten in Verbindung gebracht, z.B. Problemphysiologie, Zielphysiologie, Ressourcenphysiologie. Dies ist wichtig, um danach zu entscheiden, welche Vorgehensweise im Rahmen der NLP-Methodik Sinn macht.

Fälschlicherweise ist hierdurch der Eindruck entstanden, daß das NLP-Training sich überwiegend auf die Außenwahrnehmung und Außenbeeinflussung bezieht und somit von Kritikern eher als gefühlsarm, rational, technokratisch bezeichnet wird.
Wie auch in anderen psychologischen Methoden wird in einer qualitativ guten NLP-Ausbildung hoher Wert auf das Einüben verschiedener Formen der Eigenwahrnehmung und Selbstreflexion gelegt.

Innenwahrnehmung (Selbstreflexion) schulen:
Sich im eigenen „Hause“ mehr und mehr auszukennen ist ein wichtiger Bestandteil der Selbsterfahrung und daher ein wichtiger Aspekt der Ausbildung, um z.B. über eine fließende Form empathischer Resonanz wie auch klarer Abgrenzung zum Klienten zu verfügen.Durch die Selbstreflexion entstehen Wege, sich seines Selbst mehr und mehr bewusst zu werden (Selbstbewusstsein) und somit zu stärkerer Selbsterkenntnis und Selbstakzeptanz zu finden. Selbstverwirklichung setzt zwingend eine gute Selbstwahrnehmung voraus.


Selbstreflexion in der Psychotherapie:

Aus tiefenpsychologischer Sicht macht es Sinn, sich die Frage zu stellen: „Was steckt alles in mir?“, um somit auch den verdrängten „Schattenanteilen“ (nach C.G. Jung) einen Platz im Leben zu geben und im inneren Team zu integrieren. Ergebnis der erweiterten Selbsterkenntnis ist eine stärkere innere Balance, eine erhöhte Stresstoleranz und ein gefestigtes Selbstwertgefühl. Auch in der verhaltenstherapeutischen Arbeit ist die Introspektionsfähigkeit in vielen Imagninationstechniken grundlegender Bestandteil. Für die therapeutische Anwendung des NLP ist zwingend eine psychotherapeutische Selbsterfahrung gefordert, um bei den Prozessen, die ein professioneller NLP-Anwender bei Anderen durchführt, die entsprechende Sicherheit (sich emotional selbst auskennen) hinsichtlich der Durchführung von Interventionen zu haben.


Selbstreflexion in der Führungstätigkeit:

Auch in der Führungstätigkeit ist Selbstreflexion eine notwendige Voraussetzung zum besseren Umgang mit sich selbst und besserem Verständnis für Andere sowie notwendige Bedingung für die Entwicklung eines eigenen emotionalen Selbstmanagements.