Der Mensch ist nicht als Einzelwesen konzipiert sondern definiert sich überwiegend über die sozialen Kontakte zu seinen Mitmenschen.

Damit zwischenmenschliche Beziehungen mittel – und langfristig gelingen, ist die Fähigkeit des lösungsorientierten Umgangs mit Konflikten gefragt. Stabile Beziehungen basieren in der Regel auf einem belastungsfähigen Konfliktmanagement.

Leben und Konflikt sind immanent

Das Problem ist darin begründet, dass jeder Mensch im Laufe seines Lebens sein eigenes Modell der Welt ausprägt (subjektiver Konstruktivismus)  und es im zwischenmenschlichen Miteinander aufgrund  dieser persönlichen Realitätskonstruktionen zwangsläufig zu unterschiedlichen Wahrnehmungen, Bewertungen und Verhaltensweisen kommen muss. Weitere Info unter: Wie Menschen sich ihre subjektive Meinung bilden .

Viele Menschen empfinden Konflikte als angstmachend, da in der eigenen Biografie  häufig zwischenmenschliche Bindungen suboptimal verliefen und sich eine problematische Konditionierung in Bezug auf das Thema Konflikt entwickelte. Siehe auch Sinnerfülltes Leben durch soziale Kompetenz .

Als zeitlich versetztes Resultat dieser ungünstigen Entwicklungen (alte Verletzungen reaktivieren sich im heute) kommt es später im Erwachsenenleben immer wieder zu negativen Eskalationen mit oft zwischenmenschlich zerstörerischen Folgen.

Soziale Kompetenz als Basis der emotionalen Intelligenz

Es ist daher ratsam, über die Fähigkeit zu verfügen, die eigenen Gefühle (natürlich auch die Gefühle anderer Menschen) besser wahrzunehmen, um diese Gefühlsklarheit speziell in Konfliktsituationen lösungsorientierter in die eigenen Handlungen einbringen zu können.

Das heißt allerdings nicht, die eigenen Gefühle permanent zu unterdrücken sondern situationsbezogen adäquat (ohne Überreaktionen) ausdrücken zu lernen. Soziale Kompetenz wird als Basis der emotionalen Intelligenz gesehen. Weitere Infos zum Thema unter:  Emotionale Intelligenz als Weg zur Konfliktlösung.

Soziale Kompetenz und emotionale Intelligenz rücken im Berufsleben immer mehr in den Blickpunkt der Personalauswahl. In vielen Stellenausschreibungen wird dies ausdrücklich erwähnt und ist neben den Fachqualifikationen ein wesentlicher Aspekt für eine erfolgreiche Karriere – siehe auch Soft-Skills für beruflichen Erfolg.

Auch im privaten Bereich ist soziale Kompetenz basierend auf emotionaler Intelligenz die Fähigkeit, welche Menschen dabei unterstützt, langfristig tragfähige Beziehungen einzugehen anstatt durch sozialen Rückzug zu vereinsamen.

Mit Blick auf die Berufskarriere sowie ein gelingendes Privatleben ist jeder aufgerufen, die eigene soziale Kompetenz zu verbessern und auszubauen.

Möglichkeiten zum Training der sozialen Kompetenz

Da viele Menschen ihre Gefühle kaum noch wahrnehmen, bzw. sie häufig übergehen oder unterdrücken, besteht ein 1. Schritt darin, mehr Achtsamkeit zu den eigenen inneren Prozessen herzustellen.

Die eigene Gefühlslandschaft zu erkunden, in der wir uns  alltäglich aufhalten ist z.B. über  das Führen eines Gedanken- und Gefühlstagebuchs möglich – so werden wir uns unserer inneren Welt wieder bewusster und können üben und lernen, mit den eigenen Emotionen lösungsorientierter umzugehen, anstatt ihnen ungezügelt ausgeliefert zu sein.

Ein 2. Schritt betrifft die Gefühle der anderen Menschen:  die Sprechweise der Gesprächspartner, deren Körpersprache, Stimmungswechsel und dergleichen mehr. Hier geht es darum, möglichst wertungsfrei wahrzunehmen, wie diese ihre Emotionen verbergen oder zeigen.

Je mehr man auf diese Weise über die eigene Gefühlswelt und die der Mitmenschen lernt, desto „sozial kompetenter“ wird man.

Zusätzlich ist es empfehlenswert, auch Kurse zum Training der sozialen Kompetenz zu besuchen, da in einer geschützten Seminaratmosphäre wesentlich umfassendere Möglichkeiten bestehen, den Umgang mit Emotionen zu optimieren. Weitere Informationen unter Persönlichkeitstrainig mit NLP.