Basierend auf den Erfahrungen der systemischen Aufstellungsarbeit im Bereich der Familientherapie (Familienaufstellungen) wurden die Systemischen Strukturaufstellungen entwickelt. Die Familienaufstellungen haben das Ziel, innere Bilder der

Beziehungsstruktur des Klienten von der Herkunftsfamilie so wie der aktuellen Familie bewusst zu machen und lösungsorientierte Änderungen einfließen zu lassen, die den Klienten mit familiären inneren Ressourcen versorgen. Sie erlauben das Nacherleben und Umgestalten der Wahrnehmung alter Bindungen und Verstrickungen, übernommener Lasten und Schuldgefühle, sowie die Aktivierung von bisher ungenützten Ressourcen und Handlungsmöglichkeiten.

Systemische Strukturaufstellungen übertragen das Verfahren der Familienaufstellung auf andere Systemebenen. Hier werden Symptome und Organe, Problembestandteile, wie Hindernisse, Ziele und Ressourcen, Entscheidungsalternativen u.a. aufgestellt. Die Beziehungsstruktur der Teile untereinander wird durch die räumliche Nähe und Anordnung ausgedrückt. Systemische Strukturaufstellungen erlauben verdeckte Arbeit, d.h. die Arbeit an einem Problem, dessen nähere Inhalte den Teilnehmern der Gruppe nicht bekannt gegeben wird.

Die Wurzeln der systemischen Strukturaufstellungen sind vor allem zu finden bei:
(a) der lösungsfokussierte Methodik und Haltung der kurzzeit-psychotherapeutischen Schule von Milwaukee, die auf den Ideen von Steve de Shazer und Insoo Kim Berg beruht, und die als systemisch-konstruktivistisches Verfahren in die Einbettung der Strukturaufstellungen wesentlich ist.

(b) der Familienaufstellungsarbeit basierend auf der Idee der transgenerationalen Solidarität, des Ausgleichs von Geben und Nehmen und der Umdeutung des Schuldbegriffs (mit Wurzeln bei Martin Buber), die durch das Familienstellen von Bert Hellinger in die Aufstellungsarbeit Eingang fand und in der systemischen Strukturaufstellung umgestaltet wurde

(c) der Skulpturarbeit von der amerikanischen Familientherapeutin Virginia Satir , auf die das NLP (neben Fritz Perls und Milton Erickson) sich zu einem großen Teil zurückführen läßt

(d) der Ericksonschen Hypnotherapie, die prägend für den Sprachgebrauch im NLP sowie der Aufstellungsarbeit ist

Systemische Strukturaufstellungen sind (im Gegenteil zu z.B. den Familienaufstellungen nach Bert Hellinger) ein systemisch-konstruktivistisches Verfahren. Diese Grundhaltung ist der des NLP sehr nahe: d.h., die Ergebnisse der Arbeit entstehen in einer Kooperation mit den Klienten (klientenzentriert), die, anders als bei der rein konstruktivistischen Vorgehensweise bei Hellinger, an jeder Stelle des Prozesses die Möglichkeit haben, eigene Deutungen und Alternativen, Ideen, Umformulierungen und Fragen einzubringen und in diesem Sinne auch aktiv einbezogen werden. Es geht dabei nicht um die Entdeckung einer objektiv-phänomenologischen „Wahrheit“, sonder um die ressourcenorientierte und klientenzentrierte Deutung (Reframing) der zugrunde liegenden Dynamik und Entwicklung eines förderlichen Lösungsbildes, basierend auf dem Weltmodell des Klienten.

Systemische Strukturaufstellungen werden insbesondere auf außerfamiliäre Systeme (innere Anteile, Symptome, Werte, Ziele, Gruppen, politische Systeme etc.) bezogen, wobei zahlreiche unterschiedliche Einzelmodelle bekannt sind. Beispiele häufig verwendete Modelle sind z.B.: Team-Aufstellungen, Unternehmensumfeld-Aufstellungen, Tetralemma-Aufstellungen (Entscheidungsalternativen), Unternehmenswerte-Aufstellung, Aufstellungen zu ausgeblendeten Themen, Projekt-Aufstellungen, Struktur-Aufstellungen in Organisationen, Problem-Aufstellung, Aufstellung zu Glaubens-Polaritäten, Supervisions-Aufstellung. Beispiele für systemische Struktur-Aufstellungen im therapeutischen Kontext sind: Körperstrukturaufstellungen, Körpersymptomaufstellungen, Organaufstellungen, Aufstellungen für die Auswahl von Medikamenten, Homöopathische Systemaufstellungen und viele andere.

Im Bereich des systemischen NLP finden Familienaufstellungen sowie systemische Strukturaufstellungen immer mehr Berücksichtigung.