Jeder Mensch prägt im Laufe seines Lebens ein Selbstkonzept. Da niemand allumfassend die Welt in sich aufnehmen kann, ensteht aufgrund von Reduktions- und Selektionskriterien das persönliche „Modell der Welt“.

Dies ist dem Betreffenden nicht bewusst, da die persönliche Geschichte (der persönliche Mythos) schon in der frühen Kindheit (dort meist von Anderen z.B. Vater, Mutter) bestimmt wird.

Schließlich hält der Mensch durch Wiederholung und Gewöhnung dieses Modell für die Wirklichkeit/Wahrheit, einfach deshalb, weil alle Erfahrungen in diesen subjektiven Gestaltungsraum jeden Tag integriert werden. So entstehen Blickwinkel, Wertesysteme, Paradigmen (Glaubenssätze, Ursache-Wirkungs-Zuschreibungen) und schließlich ein inneres Selbstbild, alles um das eigene Modell der Welt zu bestätigen und logisch erscheinen zu lassen.

Damit gehen wir durch die Welt, solange bis das Modell an äussere Grenzen stößt. Durch bestimmte (neue) Erfahrungen, die nicht mehr integrierbar scheinen, kommt es zu Konflikten. Das bisherige Verhaltens- und Bewältigungsmodell versagt. Alle Abwehrversuche z.B. Projektion, Verdrängung, Verleugnung, Rationalisierung etc. helfen nicht weiter. Der Betroffene hat keine Lösungsressourcen mehr zur Verfügung.

Das ist der Zeitpunkt, sich externe Hilfe in Form von Coaching zu holen. Der Coach gibt jedoch keine wohlfeilen Ratschläge, sondern hilft dem Klienten das eigene bisherige Weltbild zu reflektieren und Möglichkeiten zu erkennen, das eigene Weltmodell zu erweitern (sozusagen upzudaten). Neue, bisher nicht genutzte Fähigkeiten werden je nach persönlicher Problemstellung eingeübt, um in Zukunft flexibeler (mit einem erweiterten Weltmodell) auf die persönlichen Herausforderungen zugehen zu können.

Ein Coaching bietet viele Interventionstechniken, um Menschen bei diesem persönlichen Veränderungsprozess zur Seite zu stehen. Grundlegende Techniken im Coaching sind z.B. die Arbeit mit der Zeitlinie (Timeline), den Persönlichkeitsebenen (logische Ebenen), dem Modell der Persönlichkeitsanteile (Parts-Party), Reframing, Ziele- und Strategiearbeit.

In einer Ausbildung
erlernen Berater und Coaches wirksame Methoden für professionelle Anwendung. Die Ausbildung zum Practitioner-Coach vermittelt die Grundtechniken, die Master-Coach Ausbildung fortgeschrittene Interventionstechniken, um flexibel und kreativ Menschen bei persönlichen Lebensproblemen zu unterstützen.

Ziel dabei ist es, lösungs- und ressourcenorientiert Gefühle, Gedanken und Handlungen so zu fokussieren, damit der Mensch das eigene Weltmodell flexibler gestalten (erweitern) kann und somit die Herausforderungen, die das Leben ihm stellt gut bewätigt.