Eine Übung zur mentalen Abklärung, die nicht aus dem Werkzeugkasten des NLP stammt, für den hier angesprochenen Zweck jedoch sehr hilfreich sein kann.

Diese Methode stammt aus dem „Focusing“ einer psychotherapeutischen Richtung, die mit der klientenzentrierten Psychotherapie nach Rogers eng verwandt ist, auch weil der Begründer, Herr Gendlin, lange Jahre mit Rogers zusammen gearbeitet hat.

Ich greife aus der Gesamtmethode, die mehrere nachzuvollziehende Schritte umfasst, nur den ersten Schritt heraus, das „Schaffen von innerlichem Freiraum“. Sie ist in einzelnen Schritten beschrieben.

Es gibt davon eine Kurzform, die nach einiger Übung nach Bedarf auch in dieser kurzen Form angewandt werden kann. Sie ist vorab dargestellt und geht folgendermaßen:

Schaffe Dir einen innerlichen Freiraum ( Kurzfassung )

  • Wie fühlst Du Dich?
  • Was hindert Dich daran, Dich gut zu fühlen?
  • Lass die Antwort(en) aus dem Körper kommen, nicht aus dem Kopf!
  • Heiße alles was kommt, willkommen, ohne in einzelne Sachen einzudringen!
  • Reihe alles in der Vorstellung neben / vor Dir auf, bis zu sagen kannst: „Abgesehen von alle dem fühle ich mich gut.“

Schaffe Dir einen innerlichen Freiraum ( ausführliche Übung )

Die Übung wir in diesem Fall differenzierter und langsamer durchgeführt. Da allein diese Übung sehr wirkungsvoll ist, möchte ich sie hier ebenfalls darstellen.

1.    Gehe mit der Aufmerksamkeit in den Körper. Stell Dir vor, dass Du vollkommen glücklich und zufrieden mit
       Deinem Leben bist.

2.    Was für Reaktionen tauchen in Deinem Körper auf? Irgendein Unbehagen über irgendwelche Dinge im
       Leben werden sich melden.

3.    Bestätige innerlich, dass es dieses Thema in Deinem Leben gibt, ohne es zu bewerten und egal wie wichtig
       oder trivial es sein mag.

4.    Dann stellst Du es sorgfältig neben Dich ab. ( Hier ist Phantasie gefragt. Je nach Problem kann es vor dem
       abstellen auch verpackt werden, in ein Regal gestellt, in einem gesonderten Raum abgestellt werden etc. 
       Wichtig ist dabei, dass klar ist und auch dem Problem bekannt, dass es nach Ablauf des Prozesses wieder
      aus der Verpackung oder aus dem Raum geholt werden wird. Ist das nicht völlig klar und mit dem Problem
      vereinbart, kann es passieren, dass das Problem, wenn es sehr drängend oder wichtig ist, sich nicht
      vorübergehend abstellen lässt.)

5.    Frage an den Körper: Wie würde sich mein Körper anfühlen, wenn dieses Problem gelöst wäre? Warte
       unabhängig vom Verstand auf Gefühle im Körper! Lass diese auf Dich wirken!

6.    Dann: Und von dem abgesehen, fühle ich mich völlig glücklich und zufrieden in meinem Leben?

7.    Weiter wieder mit 2.

Nach 5 – 6 Dingen, die bei den meisten Menschen auftauchen, gibt es außerdem bei jedem Menschen noch ein gewisses „Hintergrundgefühl“, etwas, das immer da ist und sich zwischen Dich und Dein Wohlbefinden drängt. 
( Immer etwas grau, immer etwas traurig, immer etwas ängstlich usw. )

8.    Welches ist dieses Gefühl, das immer da ist, auch jetzt?

9.    Bestätige innerlich auch dieses Gefühl und stelle es neben Dich zu den anderen. Sage Dir: Irgendwann will
       ich sehen, was damit los ist, aber jetzt nicht.

10.    Was würde in meinem Körper geschehen, wenn auch das verschwände?

Damit ist Raum geschaffen, nun eines der Probleme aufzunehmen, auszupacken oder herbzuholen, um sich ganz in Ruhe und unbelästigt von den anderen Problemen damit zu beschäftigen. Hierzu stehen NLP-Techniken und Werkzeuge zur Verfügung.