Was ist Reframing? Der Konstruktivismus geht davon aus, dass Objektivität im strengeren Sinne nicht existiert.

Da wir uns unserer eigenen Wahrnehmung und Bewertung nie vollkommen sicher sein können,  gibt es keine für alle allgemein verbindliche Wirklichkeit. Psychische Wirklichkeiten werden durch einen gemeinsamen Zustimmungsrahmen geschaffen, in dem mehrere Personen gemeinsam entscheiden, das etwas zu Realität wird

Das NLP-Modell  geht von zwei Wirklichkeitsebenen aus: Wirklichkeiten erster und zweiter Ordnung.

  • Die Wirklichkeit 1. Ordnung entspricht der Realität, soweit diese denn vorhanden ist. Sie ist der Blumenstrauß, den der Mann der Frau zum Geburtstag schenkt  greifbar, objektiv duftend, erkenn- und benennbar.
  • Die Wirklichkeit 2. Ordnung besteht in der Wahrnehmung und Bewertung des Blumenstraußes. Hat die Frau einen Diamanten erwartet, bedeutet der Strauß Enttäuschung; ist sie froh, dass er wenigstens dieses Jahr ihren Geburtstag nicht vergessen hat, ist es wahrscheinlich der schönste Strauß der Welt.

Der Begriff Reframing leitet sich von dem englischen Wort „frame“ ab und bedeutet „Rahmen“. Reframing bedeutet demnach, einer Situation oder einem Geschehen einen neuen Rahmen zu geben, indem der Sachverhalt umzudeutet wird. Genau so wie ein Kunstwerk durch einen anderen Rahmen einen völlig neuen Eindruck erwecken kann, ist es auch möglich durch das Reframing bestimmten Situationen eine andere Bedeutung zu geben.

Schon bei Epikteth und Shakespeare ist nachzulesen, dass kein Ding an sich weder gut noch schlecht sei und unser Denken erst die Bewertung festlegt. Auch J.P.Sartre erkannte, dass Freiheit ist, wie wir mit dem umgehen, was uns widerfährt.

Häufig jedoch bewerten Menschen die Dinge dieser Welt zu ihrem Nachteil und leiden extrem unter dem eigenen Modell der Hilflosig- und Sinnlosigkeit.

Im Konstruktivismus (Heinz von Förster), geht man davon aus, dass wir unserer eigenen Wahrnehmung nie vollkommen sicher sein können und eine allgemein verbindliche Wahrheit nicht existiert.

Letztendlich basiert jede Intervention im Coaching und in der Psychotherapie auf dem Grundimpuls, für den jeweiligen Klienten die ihn motivierende, verändernde, lösende, heilende Bedeutungsgebung (in seiner inneren Welt) zu finden, wenn in der äußeren Welt Sachprobleme und Widerstände das persönliche Vorankommen blockieren.

Der Einastz von Reframing hat das Ziel, durch Veränderung von Perspektiven Ressourcen zur Lösung für Probleme freizusetzen, anstatt unter negativer Bedeutungsgebung problemorientiert gefangen zu sein. Beispiel: Umdeutung auf der Lebenslinie.

Der Prozess des Umdeutens hilft Menschen eingefahrene, überlebte, hinderliche Blickwinkel und Bedeutungsgebungen aufzulösen, um so zu einem tieferen Einblick in das Wissen um die Dinge des Lebens zu kommen und neue Standpunkte und Lösungen durch Umdeutungsprozesse zu finden.