Viele Menschen hadern mit vergangenen Erlebnissen, können sie nicht loslassen. Es besteht die Gefahr, dass so alte Problemfelder infizierend in die Zukunft hineinwirken

(z. B. die alte Verletztheit aus früheren Liebesbeziehungen sich in neue Liebesbeziehungen verlagert. Damit wirkt eine Altlast, die neue Möglichkeiten von Erfahrung erschweren kann).

Das Format Reframing auf der Lebenslinie eignet sich besonders, wenn Menschen schon ein Stück Bewältigung realisiert haben und der letzte Schritt der Distanz zu früheren Problemerlebnissen noch aussteht. Für aktuelle Traumata ist diese Vorgehensweise nicht geeignet.

1.    Nimm einige problematische Erfahrungen aus Deiner Vergangenheit und platziere sie mittels Markierungen entlang einer gedachten Lebenslinie auf dem Boden (Bodenanker).

2.    Nimm nun mit jeder einzelnen Situation folgende Umdeutungsversuche vor:

a)    Vergleiche die negative Erfahrung mit noch etwas Schlimmeren, das hätte passieren können.

b)    Finde kausale Verbindungselemente von den negativen Ereignissen zu positiven Ereignissen. Vielleicht hätten manche positive Ereignisse Deines Lebens niemals stattgefunden, ohne diese anscheinend negativen Ereignisse.

c)    Finde positive Absichten hinter den negativen Ereignissen. Selbst wenn ein einzelnes Ereignis negativ ist, so kann doch die Intention hinter diesem anscheinend negativen Verhalten sehr positiv sein. z.B. kann die positive Intention beim Krankwerden die sein, mit einer gesundheitsschädlichen Lebensführung aufzuhören.

d)    Finde die positive Bedeutung der negativen Ereignisse unter der Berücksichtigung verschiedener Persönlichkeitsanteile. Ein Ereignis, das auf der einen Ebene negativ ist, kann auf einer anderen Ebene unter anderen Gesichtspunkten (für einen anderen Teil Deiner Persönlichkeit) positiv erscheinen.

e)    Finde bei der ganzen Geschichte Deinen Humor wieder! (z.B. indem Du Deinen Lieblingskomiker von Deinen Lebensgeschichten erzählen lässt)

3.    Nachdem Du alle diese Umdeutungen mit den einzelnen negativen Erfahrungen gemacht hast, assoziiere Dich auf Deiner Zeitlinie in diese jeweilige Erfahrungen hinein und erlebe diese mit Deinen neugewonnenen Einsichten neu.

4.    Vom Gegenwartspunkt aus mit Blick in die Zukunft: „Wie hat sich Dein Erleben jetzt verändert, wenn Du von der Gegenwart in Deine Zukunft schaust“?

Weitere Formate im Bereich Reframing sind Bestandteil der Practitioner Ausbildung.