Wenn Kinder geboren werden, wissen sie nicht, was gut oder schlecht ist, was man tun darf oder nicht, was gesund ist oder ungesund usw. Sie leben einfach und sammeln ihre

Erfahrungen aus der Umwelt. Kindheit und Jugend sind die wichtigsten und einflussreichsten Lebensjahre für die Prägung unserer Persönlichkeit und Gesundheit.

Um Lob und Zuwendung zu erhalten, uns geborgen, sicher, zugehörig und geliebt zu fühlen, übernehmen wir Werte, Normen, Verhaltensweisen und Umgangsformen entsprechend den Wünschen und Regeln unserer engsten Umgebung, unserer Familie.

Diese Prägung (Imprint) ist der Kern, das Saatkorn für die Atmosphäre, die wir als Erwachsene in uns selbst und mit anderen Menschen und somit in unserem Leben erzeugen.

Eine Prägung ist ein bedeutsames Ereignis in der Vergangenheit oder ein bedeutsames Bild, mit dem ein Glaubenssatz oder ein ganzes System von Glaubenssätzen zusammenhängt.

Prägungen sind entweder signifikante positive Erfahrungen, die zu nützlichen Glaubenssätzen, zu nützlichen Identitäten, Wissen und Fähigkeiten führen können – oder traumatische und problematische Erfahrungen, die einschränkende Glaubenssätze zur Folge haben.

Da alle Menschen, auch unsere Eltern, Geschwister, Verwandte, Freunde, Nachbarn etc. positive wie negative Verhaltensprogramme leben, enthält diese Ursprungsprägung häufig auch krankmachende (kränkende), einschränkende und zerstörerische Erinnerungen, durch die der Lebensweg vieler Menschen eher einer Unglücksgeschichte gleicht.

Aufgrund einer traumatischen Erfahrung oder als Summe verschiedener belastender Ereignisse und innerer Bilder werden bestimmte negative Glaubenssätze generalisiert, die die innere Wirklichkeit einer Person nachteilig gestalten können. Sie sind im weiteren Leben verantwortlich für bestimmte Verhaltensweisen, die scheinbar nicht mehr in Kontrolle der Person sind und unbewusst ablaufen.

Die Prägung eines gesunden seelischen Kerns kann jedoch in vielen Fällen nachträglich unterstützt werden, selbst wenn wir biographisch betrachtet eher nicht das große Glück mit unserer Lebensgeschichte hatten.

Das neurolinguistsiche Programmieren bietet mehrere Interventionsformate in Verbindung von Prägeerlebnissen in Verbindung mit der Zeitlinie.

Durch die Reorganisation der eigenen inneren Filme lösen wir die Schreck- und Unglücksszenarien der Vergangenheit auf und bringen eine heilsame Kraft in unsere persönliche Lebensgeschichte (Neuprägung). Eine Erweiterung der Reimprint-Technik besteht im Rahmen der Arbeit mit Familienaufstellungen.

Jeder Mensch kann durch seine eigene Kreativität über die Ursprungsprägung hinauswachsen und so seine eigenen Voraussetzungen täglich weiterentwickeln und neue Zukunftschancen schaffen.

Anwendungsmöglichkeiten des Reimprint

Im Reimprint geht es darum, mittels eigener Regieanweisungen unsere Lebensinszenierungen selbst zu gestalten und hierdurch die Lebensfreude und die eigenen Kraftquellen wiederzuentdecken.

Alle im Laufe der Jahre gesammelten wertvollen, aufbauenden Lebensinformationen, die über die Grenzen der Kindheitsprägung hinausgehen, setzen wir im Reimprint für die eigene Persönlichkeitsentfaltung ein. Bereichert mit den Ressourcen des Erwachsenen-Ich´s kehren wir innerlich in die jeweilige Prägungszeit einer Einschränkung zurück und prägen diese Erfahrung neu.

Niemand ist verpflichtet, seine Angst- und Problemerlebnisse ein Leben lang übermächtig mit sich herumzutragen. Unser Gehirn kann für uns eine neue, positive und kraftspendendere Assoziationen speichern und so durch die innere Neugestaltung des eigenen Erlebens die erforderlichen Fähigkeiten zu einer erfüllten Lebensgestaltung freisetzen.

Der Reimprint kann angewandt werden:

  • Bei unangemessenem Verhalten, welches willentlich nicht beeinflussbar ist und großer emotionaler Ladung, die auf eine kindliche Traumatisierung schließen lässt.
  • Bei generalisierenden, einengenden Glaubenssätzen über die eigene Identität und Zugehörigkeit z.B.:“Ich bin …….(Opfer, Versager, etc.)“, „Die Welt ist ….(schlecht, bedrohlich, etc.)“ sowieGlaubenssätze gekennzeichnet durch Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit, Wertlosigkeit.
  • Belastenden (psychisch bedingten) Körpersymptomen, die durch andere psychotherapeutische Interventionstechniken nicht aufgelöst werden konnten.