Das Six-Step-Reframing ist eines der bekannstesten Interventionsmodelle. In sechs Schritten können

störende Verhaltensgewohnheiten beleuchtet und verändert werden. In der Regel bearbeitet man mit dem Six-Step-Reframing unbewusst wirkende hinderliche Verhaltensmuster, die ihren Ursprung in der Vergangenheit haben. Speziell bietet sich diese Technik auch bei psychosomatischen Beschwerden (Therapieerlaubnis erforderlich) an.

Wesentliche Wirkelemente sind die Trennung der Absicht vom Verhalten, das Teilemodell und die Ideen des kreativen Teils für neues Verhalten.

Vorgehensweise des Sechs-Stufen-Reframings:

a.    Identifizieren Sie das Muster (X), das verändert werden soll: Ich möchte mit X aufhören, aber ich kann nicht. Ich möchte Y machen, aber etwas hält mich zurück.

b.    Etablieren Sie die Kommunikation zu dem Teil, der für das Muster verant-wortlich ist. Wird der Teil von mir, der mich zu X veranlasst, im Bewusstsein mit mir kommunizieren? Achten Sie auf alles – Gefühle/Bilder, Gerü-che/Töne -, was als Antwort auf diese Frage internal passiert. Etablieren Sie die „ja/nein“-Bedeutung des Signals. Lassen Sie Klarheit, Lautstärke oder Intensität für Ja zunehmen und für Nein abnehmen.

c.    Trennen Sie das Verhalten, das Muster X, von der positiven Absicht desje-nigen Teils, der für X verantwortlich ist. Das unerwünschte Verhalten ist nur ein Weg, eine bestimmte positive Funktion zu erreichen. Fragen Sie den für X zuständigen Teil: Wärst du bereit, mich im Bewusstsein wissen zu las-sen, was du mit dem Muster X für mich zu tun versuchst? Bekommen Sie eine Ja-Antwort, bitten Sie den Teil seine Absicht mitzuteilen. Bekommen Sie eine Nein-Antwort, machen Sie mit dem unbewussten Reframing wei-ter, mit der Präsupposition einer positiven Absicht. Ist diese Absicht für das Bewusstsein akzeptabel? Möchten Sie einen Teil haben, der diese Funkti-on ausübt? Fragen Sie den für X zuständigen Teil: Falls es Möglichkeiten gäbe, Ihre positive Funktion genauso gut oder besser auszuüben als mit Hilfe von X, hätten Sie Interesse daran, sie auszuprobieren?

d.    Finden Sie Zugang zu einem kreativen Teil und bringen Sie neue Verhal-tensweisen hervor, um die positive Funktion auszuüben. Machen Sie sich Erfahrungen von Kreativität zugänglich und ankern Sie diese oder fragen Sie: Sind Sie sich dessen bewusst, einen kreativen Teil zu haben? Lassen Sie den Teil, der für X zuständig ist, dem kreativen Teil seine positive Funk-tion mitteilen, erlauben Sie dem kreativen Teil, weitere Möglichkeiten für die Ausübung dieser Funktion hervorzubringen und lassen Sie den Teil, der für X zuständig war, unter diesen Möglichkeiten drei aussuchen, die mindes-tens so gut sind wie X oder besser. Lassen Sie ihn jedes Mal ein Ja-Signal schicken, wenn er eine solche Alternative auswählt.

e.    Fragen Sie den Teil: Bist du bereit, die Verantwortung dafür zu übernehmen, die drei neuen Alternativen im entsprechenden Kontext zu benutzen? Dadurch ist auch für eine Überbrückung in die Zukunft gesorgt. Zusätzlich können Sie auf der unbewussten Ebene den Teil bitten, die sensorischen Hinweise zu identifizieren, die die neuen Wahlmöglichkeiten auslösen, um vollständig die Erfahrung zu machen, wie es ist, wenn diese sensorischen Hinweise mühelos und automatisch jeweils eine der neuen Wahlmöglich-keiten herbeiführen.

f.    Ökologischer Check: Hat irgendeiner meiner Persönlichkeitsanteile etwas gegen die drei neuen Alternativen einzuwenden?

Die Interventionstechnik Six-Step-Reframing sollte in der Regel in einer Hypnose durchgeführt werden.